“Vogelgrippe – facts”
Am 06.12.2016 informierte das Bayerische Fernsehen mit einer Sendung. Wer sie nicht sehen konnte, hier der Link zur Mediathek, dann können sie/ihr euch noch mal alles in Ruhe anschauen:
http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/faszination-wissen/index.html
Ich versuche die wesentlichen Punkte zusammenzufassen:
- Das Virus H5N8 ist ein Virus, das im asiatischen Raum beheimatet ist
- Übertragungswege sind der direkte Kontakt und insbesondere Kot
- Wie das Virus nach Europa gekommen ist/kommt, darüber gibt es verschiedene unbestätigte Vermutungen:
- Durch den Wildvogelzug
- Durch die Handelsverbindungen mit Asien (Futter, tierische Produkte und tierische Nebenprodukte)
- Wassergeflügel zeigt in der Regel bis zum Tod wenig/keine Krankheitssymtome
- Hühnergeflügel erkrankt deutlich sichtbarer
- (wir wissen, dass Tauben nur unter “Laborbedingungen” angesteckt werden können)
- Der erste Fall in diesem Jahr war am 25. Oktober in Ungarn
- Ornithologe Professor Josef Reichholf berichtete vom Bodensee
- Es ist ganz normal, dass auch Tiere/Vögel an Grippe erkranken
- Auf dem Bodensee halten sich derzeit ca. 200.000 Wasservögel auf
- Zu Beginn des Vogelzugs gab es deutlich mehr Todesfälle als die normale Mortalität, bis jetzt sind ca. 1.000 verendet, 400 wurden untersucht und bei 300 fand man H5…., jetzt, wo nur noch wenig Neuankömmlinge eintreffen, gehen die Todesfälle deutlich auf die normale “Quote” zurück!
- Laut EU Vorgaben ist eine Schutzimpfung “normal” nicht gestattet
- Auch wäre es schwierig den geeigneten Impfstoff herzustellen, da es ca. 6 Monate dauern würde von der Entwicklung bis zur Herstellung gegen den aktuellen Virustyp, und sich in dieser Zeit das Virus schon so verändern könnte, dass der Impferfolg nicht mehr garantiert wäre
- Bis jetzt wurde schon über 150.000 Stück “Federvieh” gekeult, in deren Beständen das Virus nachgewiesen wurde!
- Es ist weltweit kein Fall bekannt, dass sich ein Mensch mit H5N8 infiziert hätte!
Warum dann diese ganze Hysterie?
Viren infizieren – Viren mutieren!
Und davor haben die Wissenschaftler und Behörden Angst!
Der Film zeigte wie Freilandhalter versuchen, einen Vireneintrag zu verhindern. Das sollten wir Hobbyhalter auch tun!
Und welche Schlüsse ziehen wir für unser Hobby?
- Wir werden das Virus nicht “vernichten” können!
- Wir werden die internationalen Waren- und Personenbewegungen nicht stoppen können!
- Wir werden kurzfristig die Politik/Gesetze nicht ändern können!
- Wir werden kurzfristig die Geflügelindustrie nicht verändern können!
Bernd Rathert´s Mutter! “Führe nur Kriege, die du auch gewinnen kannst.”
Zu unserem Hobby gehören Ausstellungen wie das Salz in die Suppe! Um diese ab sofort wieder etwas sicherer durchführen zu können, müssen wir versuchen, das Zeitfenster in dem die Grippeviren hauptsächlich ihr “Unwesen” treiben, zu meiden. Also ca. bis Oktober und dann ab ca. Februar. Da aber wieder “Aufstallungsverpflichtungen” angeordnet werden können, kommen für unser Wasser- und Hühnergeflügel nur Termine vor dem kritischen Zeitfenster und Tauben wegen der längeren Entwicklungszeit nach dem Zeitfenster in Frage. Diese mögliche Trennung ist zwar auch für mich als Hühner- und Wassergeflügelzüchter sehr ärgerlich, nur erstens ist so eine Entscheidung hoffentlich nur temporär, und zweitens welche andere Wege hätten wir noch, außer unserer geschätztes Hobby völlig “gegen die Wand zu fahren”?
Wir müssten “nur” unsere Zuchtbeginne anpassen (was ohnehin mehr der Natur entsprechen würden und uns Pluspunkte bei der Bevölkerung einbringen würde! und uns den einen oder anderen Euro ersparen würde!) und die Veranstaltungsräumlichkeiten müssten uns zu den veränderten Zeiten auch zur Verfügung stehen. Die ersten SV meiden im kommenden Jahr bereits dieses Zeitfenster! Auch hört man, dass Hannover den neuen Termin ab 2018, eine Woche vor Weihnachten, doch noch verschieben möchte!
Agieren, nicht reagieren!
Hausaufgaben machen und nicht die Schuld bei anderen suchen!
Reinhard Nawrotzky, 07.12.2016
P.S. Die Bayerische Staatsregierung hat ein Scheiben an die Geflügelhalter verfasst und darauf hingewiesen, dass in nächster Zeit vermutlich öfter mit Restriktionen zu rechnen ist und darum die Möglichkeiten der “Aufstallung” durch angepasste Tierbestände und geschützte Bereiche wie Ställe, überdachte Voliere (Wintergarten) oder Folienställe für Wassergeflügel ins Auge gefasst werden sollen.