EE-Preisrichtertagung 2016 in Sursee/Schweiz
Europäische Taubenpreisrichter tagten in der Schweiz
Vom 17./18.09.2016 fand in Sursee in der Zentralschweiz die diesjährige internationale Preisrichtertagung der ESKT (Europäische Standardkommission Tauben) statt. Mehr als 70 Teilnehmer
aus nahezu allen Mitgliedsländern der EE waren gekommen, um sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren. Aus Deutschland waren Reiner Wolf, Prof. Dr. Hans-Joachim Schille, Theo Schneider und Wilhelm Bauer anwesend.
August Heftberger (Österreich) und Jean-Louis Frindel (Frankreich) führten routiniert durch die Tagung. Zunächst wurden alle Teilnehmer noch einmal mit den verschiedenen Gremien und Aufgabenfeldern vertraut gemacht. Ausgiebig wurde über Formulierungen bei Standardneufassungen diskutiert. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Haltung gelegt, die sich an der Brustbeinlage und nicht der Rückenlinie orientiert.
Die Wirkung von Erbfaktoren auf die Farbgebung wurde anhand des Schimmelfaktors und Indigo verdeutlicht. Dabei wurde zum wiederholten Mal deutlich, dass Übersetzungsanpassungen manchmal unbedingt nötig sind. Selbst zwischen den offiziellen Sprachen der EE, nämlich deutsch, französisch und englisch.
Rassetauben Schweiz, der Schweizer Rassetaubenzuchtverband, nutzte die Chance und stellte die 26 Schweizer Taubenrassen in Theorie und Praxis vor.
Besonders interessant waren die Ausführungen von Dr. Claude Schneider (Schweiz) über die in der Schweiz geltende Verordnung über den Tierschutz beim Züchten, die einzelne Taubenrassen in Belastungskategorien einteilt. Dabei geht es vorwiegend um Prävention und nicht um Verbote, weshalb es keine Rassenliste gibt. Prof. Dr. Hans-Joachim Schille ergänzte die Ausführungen aus deutscher Sicht.
Jean-Louis Frindel gab die Beschlüsse der ESKT bekannt, die in der Spartensitzung gefasst wurden:
Die Standards für litauische und polnische Rassen wurden besprochen und abgestimmt.
Die Ringgröße bei King wird in der kommenden Ausstellungssaison überprüft.
Die Bezeichnung im Hinblick auf Jabot/Halskrause wird an den deutschen BZA übergeben.
Die Tagung in Sursee hat bei allen Teilnehmern nachhaltige Eindrücke hinterlassen und man war sich einig, dass sie für die Vereinheitlichung der europäischen Rassetaubenzucht unverzichtbar ist.
Wilhelm Bauer