1.Rassegebundene Europaschau Dänischer Tümmler & Stieglitze in Deutschland
Um es vorweg zu nehmen, die 1.Rassebezogene Europaschau für Dänische Tümmler & Stieglitze nimmt einen breiten Raum in der SV Geschichte ein und wird für immer in positiver Erinnerung bleiben. Am 20. und 21. November 2021 wurde diese erstmals in Deutschland durchgeführt mit Eutin als Ausstellungsort.
Die Europaschau war ursprünglich bereits schon 2020 geplant, aber durch die Corona Pandemie dann abgesagt und auf 2021 verschoben. So sollte planmäßig die Schau in den Holstenhallen in Neumünster stattfinden mit der Landesschau der Schleswig- Holsteiner Rassegeflügelzüchter. 14 Tage vor der Ausstellung machte uns die Vogelgrippe einen Strich durch die Rechnung. Sollte dies nun das „AUS“ unserer Europaschau sein, um die schon Jahrzehnte gekämpft wurde? Oh nein, alle Verantwortlichen, insbesondere T. Nagel und Reiner Reichhardt, haben nicht aufgegeben und es wurde in kürzester Zeit umgeplant und organisiert, denn Ausstellungsleiter Torsten Nagel fand sehr schnell eine Ersatz Halle im Vogelgrippe freiem Eutin. Der Termin blieb gleich, allerdings um 2 Tage verkürzt. Mit den Dänischen und Holländischen Zuchtfreunden wurde der Ablauf nochmals besprochen und die Züchter waren erfreut, dass die Europaschau dann doch stattfinden konnte. Unter strengen Corona bedingten Hygiene Maßnahmen wurde die Schau ausgerichtet. 48 Züchter aus 6 Nationen nahmen daran teil und es wurden 637 Dänische Tümmler und Stieglitze gemeldet. Eine in dieser kurzen Umplanungszeit gravierende Meisterleistung.
Bei einer Europaschau in dieser Größenordnung gibt es keine Verlierer oder Gewinner, denn es gibt nur einen Sieger unsere Dänischen Tümmler und Stieglitze. Ist es doch aller unser Bestreben unsere Rassen weit über die Grenzen Europas hinaus zu verbreiten, neue Züchter zu begeistern um so den Fortbestand zu sichern.
Nachdem die letzten Tiere Freitag abends um 22:00 eingesetzt waren erfolgte die Bewertung am Samstagmorgen Dabei kamen 11 Preisrichter aus 3 Nationen, Holland, Dänemark, Deutschland, zum Einsatz.
In der hellbeleuchtenden Ausstellungshalle mit dem einreihigen Aufbau fanden wir hervorragende Bedingungen vor. Als Obmänner bei den Tümmlern waren Heinrich Wenzel(D) und Hans Hoj(DK) eingesetzt und bei den Dänischen Stieglitzen war dies Hans Ove Christiansen(DK).
Den Anfang machten 71 Dänische Stieglitze, aufgeteilt in 6 Farbenschlägen bei den glattköpfigen und 3 Farbenschläge mit Spitzkappe. Sind die Silbernen im Zuchtstand sehr hoch angesiedelt müssen sie im Kopfsilber noch ausgeprägter sein. Die meisten mit einer sauberen und fein abgegrenzter Fahnen – und Finkenzeichnung. Hier waren die Unterschiede der Wertigkeit bemerkbar und so wurde entsprechend in der Qualitätsnote eingestuft. Tiere mit Doppelfinken konnten kein sg mehr erhalten. Erfreulich fand ich kräftige Farbentauben vor. Kleine Nuancen hier und da in der nussbraunen Farbe auf der Oberbrust und der dunkel-schieferfarbenen Grundfarbe machten sich auf der Punkteskala bemerkbar. Sehr unreine Backen- und Fahnenzeichnung wurden entsprechend bemängelt. V und HV für Noah Nixel.
Die Blauen und Blaufahlen konnten formlich überzeugen. Reiner und vollständiger im Silber und auch gleichmäßiger in der Grundfarbe waren die wesentlichen Wünsche. Starke Verunreinigungen in Backen und Fahnen ließen kein sg mehr zu. HV auf eine blaue 0,1 von Alfred Kirk(DK) und V auf einen 1,0 jung blaufahlen Stieglitz, der den aktuellen Zuchtstand vorbildlich aufzeigte. 2 Schwarze Stieglitze von Zuchtfreund Kirk vervollständigte die Farbpalette der Stieglitze. In Deutschland wird dieser Farbenschlag nicht gezüchtet und deshalb bewundernswert, diese Tiere zu sehen. Figürlich ganz kräftige Tiere. Die Farbabgrenzungen müssen viel exakter sein und das Silber ausgeprägter. Etwas glanzreicher wäre auch von Vorteil. Die Finken müssen noch zarter angestrebt werden. Zur Info, schwarze Stieglitze haben keine Fahnenzeichnung und auch keine nussbraune Vorfarbe auf der Oberbrust. Im Anschluss folgten 6 Rote und 2 Gelbe. Hier muss erwähnt werden, dass sich beide Farbenschläge der Standard Anforderung noch nähern müssen in Bezug auf Silber und Perlen. Alle zeigten sich vital und typisch in einer Feldtaubenform. Es waren 2 unterschiedliche Zuchtrichtungen erkennbar; Tiere mit viel Silber und weniger guten Abgrenzungen und Tiere mit intensiver Grundfarbe, weniger Silber und ersichtlicher Fahnenzeichnung mit Finken. Beides zu vereinen ist eine enorme Zuchtarbeit und die Aufgabe. Ein altbekannter roter Täuber von Torsten Nagel erhielt HV, der beides am besten verdeutlichte. In deAOC Klasse waren 4 khakhifahle gemeldet. Ich denke es ist nur noch eine Frage der Zeit der Zulassung. Die hellbraune Grundfarbe mit dunkler Schwanzbinde ist gefestigt. Auch das Kopfsilber mit der abgegrenzten Wangenzeichnung deutlich erkennbar. Wichtig ist es, eine gleichmäßige und runde Finkenzeichnung zu erhalten mit klaren Fahnen. Das Halssilber wird grundsätzlich auch noch ausgeprägter erwünscht. Sg 95 für eine Jungtäubin von Torsten Nagel.
13 spitzkappige Stieglitze folgten in der Bewertungsreihenfolge. Die beiden Silbernen zeigten sich kräftig im Typ auch mit ausgeprägtem Silber und Wangenzeichnung. Klarer in den Finken und Fahnenzeichnung waren die wesentlichen Gründe für Punktabzüge. 3 Rote und 8 Gelbe zeigten sich dem Preisrichter. Was zu den glattköpfigen geschrieben steht gilt auch hier. Orangefarbene Augen sind die Standardvorgabe. Bei etwas mehr Intensität wäre die Höchstnote möglich gewesen. 2xHV(gelb) für Torsten Nagel. Bei den insgesamt 71 Stieglitzen gab es 2 „V“ Bewertungen. Daraus musste der Europa Champion gekürt werden. Obmann Hans Ove Christiansen und Wim Halsema entschieden sich für den Silbernen Stieglitz von Noah Nixel. Unsere Dänischen Tümmler haben vielfältige Standardanforderungen die sich an Kopf- und Figurenbereich im Wesentlichen konzentrieren. Gefiederfarbe sowie das Zeichnungsbild gewinnen erst an zweiter Stelle an Wichtigkeit. Beide haben züchterische Schwierigkeiten deren Beherrschung nicht ganz einfach ist. Die Dänischen Tümmler stellten sich mit 566 Nummern in 40 verschiedenen Farbenschlägen vor.
PR Henrik Johnsen aus Dänemark gebührte die Ehre, den quantitativ stärksten Farbenschlag zu bewerten. So hatte er die Verantwortung für 50 Weiße. In dieser international starken Truppe beherrschte Hans Hoj aus Dänemark das Geschehen. Das züchterisch machbare wird hier aufgezeigt. Das für die Höchstnote das Federkleid glatt und fest sein soll, versteht sich. Mehr Brustfülle und vertikaler in der Haltung sind durchaus zu wünschen. Die Kollektion mit hohen Bewertungen. Die entscheidenden typformenden Punkte der Körperform, Haltung, der Stellung und die harmonische Profillinie waren für die Punktedifferenz verantwortlich. 1xV und 4x HV Hans Hoj, 1 x HV Günter Bock, Björn Grimm. Bei den nur 23 Schwarzen gab es nicht nur Licht sondern auch viel Schatten. Der einst führende Farbenschlag hinkt seit Jahren dem hohen Zuchtstand hinterher. PR Reiner Reichhardt machte mehrmals auf eine typisch breite Körperform aufmerksam und auch auf kürzere Hinterpartien. Der Flügelbug muss eingebaut sein. Nur 1 HV (Hans Hoj) zeigt den derzeitigen Qualitätszustand. Besser sieht es bei den Roten aus, auch wenn von der Anzahl her nur 24 ausgestellt waren. Grundsätzlich beeindruckte diese Kollektion in der Standhöhe, der Halslänge und auch intensiver Farbe. Die Warzen müssen glatter und die Halsführung stabiler angestrebt werden. Einzelne waren bezüglich der Halslänge schon an der Grenze. Auf einen substanzvollen Schnabel sollte weiterhin geachtet werden. Auch fiel mir auf, dass doch einige Tiere an der Obergrenze der Größe angelangt sind. Hier gilt es Einhalt zu gebieten. Denn noch züchten wir Dänische Tümmler und keine Deutschen Langschnäbligen Tümmler. Hans Hoi konnte 1 x V (Lothar Winter), 2 x HV (Verner Larsen) und 1 x HV für (Wim Halsema) vergeben. Auf sehr hohen Zuchtniveau präsentierten sich die 25 Gelben. Markante und dennoch harmonische Tümmler mit substanzvollen Schnäbeln und breiten Köpfen. Das Wesentliche machten allerdings figürliche Harmonie und die Abstimmung der Körperproportionen aus. Helle Augenränder und leere Vorköpfe waren Gründe der Abstufung. Geert Siemons aus Holland beherrschte diesen Farbenschlag mit 2x V und 2x HV, 1 HV für Anders Christiansen (DK). Bei den Blauen wurden 26 mit Binden und 8 ohne Binden gemeldet. Hier ist seid Jahren ein positiver Trend erkennbar. Fein abgestimmte Körperproportionen mit der abfallenden Haltung und kurzer Hinterpartie waren mehrheitlich ausgestellt. Fehlende Brustfülle, unreine Iriden und tiefer Stand waren Gründe der Abstufung. V und HV für Reiner Reichhardt, HV Günter Maas.
Eine Augenweide der Blauhohlige mit V von Björn Grimm. Die Schwanzpartie nicht zu lang, fest der Rückenlinie folgend darf keine Tendenz zum Schiefhalten haben. Dies fiel mir beim Rundgang der 23 Blaufahlen auf. Prima Köpfe, klasse Randfeuer bestachen in dieser Kollektion. Das sie sich noch vertikaler zeigen müssen gilt als Zuchtziel. 2 x HV Detlef Stolze. Sehr erfreulich das Gesamtbild der 21 Perlblauen mit dunklen Binden. Sehr kräftige und auch breit brüstige Tiere mit substanzvollen Köpfen und Schnäbel. Teilweise wurden von PR H.O Christiansen mehr Randblüte und kürzere Hinterpartien gewünscht. Etwas mehr Halsadel und mehr Standhöhe gilt als zukünftiges Zuchtziel. 2 x HV Bent Rasmussen (DK), 1 x HV Günter Kollenda.
Die Bindigen Rotfahlen und Gelbfahlen haben einen beliebten Züchterkreis und es werden immer wieder hochwertige Tiere ausgestellt. Rassetypische Figuren zeigten die 20 Rotfahlen. Das zarte Weißrosa als Grundfarbe mit feinem Rotglanz waren ihnen eigen, ebenso gute Köpfe mit lebhaften Augenrändern. Die Decken wurden sauberer gewünscht und die Iriden unbedingt reiner. V und 2 x HV für Joachim Reutter. Die Gelbfahlen,24 an der Zahl, mit der zarten cremefarbigen Grundfarbe zeigen sich seid Jahren auf höchstem Niveau. Zu verbessern ist, wie bei den Rotfahlen auch, die Standhöhe und Augenreinheit. Auf eine gut ausgeschnittene Kehle muss geachtet werden. V und 2 x HV für Hansi Schmidt. Wenn ich die Tiere der zurzeit ausstellenden und züchtenden Enthusiasten der Blaugehämmerten betrachte, so kann nur konstatiert werden, dass hier die Zeit nicht stehen geblieben ist, sondern ein deutlicher Schritt nach vorne gemacht wurde. 16 Blaugehämmerte von 3 Ausstellern gefielen in der Kopfmarkanz mit Gesichtsfülle. Beeindruckende breite und kräftige Körperformen prägten den Typ. Die Halsführung muss sich nach oben noch besser verjüngen und einige Tiere standen konstant waagerecht in den Käfigen. V auf eine Alttäubin von Björn Grimm.
Die Elstern waren recht zahlreich vertreten in Schwarz (34), Rot (38), Gelb (30), Blau (32), Perlblau (9) und Blaufahl (3). Die Schwarzen Elstern haben etwas an Glanz in den letzten Jahren verloren. Haltungsprobleme und lange Hinterpartien wirkten sich negativ aus. Ramsköpfe zählen nicht zum modernen Typ eines Dänischen Tümmlers. In der Standhöhe, Halslänge und auch verschliffenen Profile konnten sie gefallen. Das leuchtende Perlauge im rotumfassten Augenrand waren positive Eindrücke. Offene Schwänze wurden auf „g“ abgestuft. Je 1 HV für Wim Halsema(ND) und Reiner Reichhardt. Eine stattliche Anzahl 38 Roter Elstern zeigten unterschiedliche Zuchtlinien. Schmale, tiefstehende und Tiere mit ständig waagerechter Haltung konnten kein „sg“ mehr erhalten. Um den Ausstrahlungseffekt zu erhöhen ist ein roter Augenrand unumgänglich. Meines Erachtens waren einige Tiere zu lang in der Hinterpartie. Die gezeigten höher bewerteten Tiere zeigten typische Figuren, kräftige Köpfe und auch schöne Farbe mit Zeichnung. Stolz aufgerichtet präsentierte sich ein Altvogel mit V von Wim Halsema, 1x HV für Frank Darling(DK). Nahtlos weiter ging es mit 30 Exemplaren in Gelb geelstert. Der Zuchtstand ist hoch. Bei allen Tieren standen Figur, Kopf, und Körperhaltung im Mittelpunkt der Kritik. Helle Augenränder, volle Kehle und schlechte Schwanzfederlage dienten der Abstufung. Mit 4 HV Bewertungen, 2x Jörgen Veddel(DK), je 1x Geert Siemons(ND) und Günter Bock präsentierte sich dieser Farbenschlag mit rassigen Merkmalen. Im Anschluss folgte eine Kollektion mit 32 Blauen Elstern. Sie zeigten sich von ihrer besten Seite und wurden mit hauptsächlich sg und höher bewertet. Nur wenige fielen etwas ab aufgrund offener Schwanzmitte oder dünnen instabilen Halsformen. Generell waren Figur, Köpfe, Farbe und Zeichnung standardgerecht vorhanden. Je 1 x V erhielten Henrik Johnsen(DK) und Reiner Reichhardt. Zusätzlich 1 HV R. Reichhardt. Die 3 Blaufahlen und 9 Perlblauen Elstern sind bei dieser Zeichnungsvariante zu den ganz seltenen zu zählen. Allein Aussteller Viktor Kühn zeigt auf der Ausstellungsbühne immer wieder Exemplare dieser Farbenschläge. Sie müssen in den Hauptrassenmerkmalen noch aufholen. Blaufahle und Perlblaue sollen sich in der Grundfarbe stark unterscheiden. Die Farbe Perlblau ist silber weiß bis eisblau, die Halsfarbe weist einen grünlichen Glanz auf, wobei etwas Rotglanz die Echtheit der perlfarbigen unterstreicht. Blaufahle Elstern müssen ein helles blau aufweisen mit viel Grünglanz im Halsbereich. V und HV auf Perlblaue Elstern.
Die getigerten Farbenschläge haben ihre Liebhaber und versuchen uns jährlich typ volle und gut gezeichnete Tiere zu präsentieren. Aber nur 4 Schwarze und 2 Rote Tiger waren ausgestellt. Zu wenig für eine Europaschau. Das geforderte Farbspiel ist natürlich eine züchterische Herausforderung. Die Hinterpartie muss noch kürzer angestrebt werden und auch in der Haltung müssen sie sich deutlich abfallender präsentieren. HV für Henrik Johnsen(DK) auf Tiger schwarz.
Nach den Tigern gleich die Kalotten in 3 Farbenschlägen. Wie schwer die Kalotten Zucht ist erkennt man daran, dass Einzelkämpfer Herman Schuller keine Roten und Gelben ausstellen konnte. 3 Schwarze, 6 Blaue und 3 Blaufahle Kalotten vertraten diesen aparten Farbenschlag von der besten Seite. Typisch aufgerichtete Tiere mit der abfallenden Haltung stellen keine Probleme da. Auch in den Profilen waren mustergültige Vertreter. Das die Kopfzeichnung erhebliche Probleme bereitet muss dieser Zeichnungsart zugesprochen werden. Unter den Schwarzen Kalotten fand sich das Spitzentier der Europaschau mit V- EC. Zusätzlich HV auf eine Blaue Kalotte.
Kay Marschall
M. Schlangenotto
Eine große züchterische Herausforderung sind Weißschwänze, Weißschläge aber besonders Weißschlag-Weißschwänze. 10 gut gezeichnete Rote Weißschwänze ausstellen zu können ist eine super Leistung. Dafür muss man Respekt zollen. Kay Marschall zeigte 7 Jungtiere und 3 Alttiere. Natürlich hinken sie den Standardanforderungen noch hinter her, doch harmonische Figuren mit der Leuchtkraft des hellen Auges und den durchbluteten roten Augenrändern sind positiv zu erwähnen. Kopf – und Schnabelsubstanz sind weitere Vorzüge. Im Körpervolumen können einige noch zulegen. Die Gesichtslänge und die damit verknüpfte Gesichtsfülle ist ebenfalls eine unabdingbare Forderung die noch besser erreicht werden muss. HV für einen jungen 1.0. Die Schwarzen Weißschläge konnten insgesamt Werbung für diese Zeichnungsart machen. Leider wurde dieser Farbenschlag nur von 2 Züchtern aus Deutschland gezeigt. Figürlich und in der Haltung waren nur wenige Wünsche vermerkt. Der Halsaufbau und die straffe Halsführung muß beachtet werden. Die Köpfe hatten genügend Substanz, dazu trägt auch der Schnabel bei. Der Übergang zum Vorkopf muss aber flüssiger werden, damit kein Absatz entsteht. Die Schnäbel waren wie vorgeschrieben hellhornfarbig und die Augen klar. V und HV für Fabian Voss. Rote Weißschläge wurden nur von Kay Marschall gemeldet. Die 10 Tiere sind in der Qualität nicht ganz so hoch einzustufen wie die Schwarzen. Dennoch eine hochwertige Truppe mit durchweg sg Bewertungen und mehr. Für den positiven Gesamteindruck sorgte die reine Augenfarbe mit den durchgefärbten roten Augenrändern. Die Seitansicht des Kopfes war vorbildlich, jedoch müssen sie seitlich im Keil noch voller werden. Hohe Ständer mit der abfallenden Haltung waren mehrheitlich vorhanden, jedoch muss die Brustfülle und der Halsaufbau etwas kräftiger zur Geltung kommen. Das gleichmäßige lackreiche Rot zu erreichen wird wohl immer von den Züchtern schwierig zu erreichen sein. 2 x HV auf 1,1 alt. Die 2 seltenen Gelben Weißschläge überzeugten im Typ mit ansprechenden Kopfpunkten. Sie müssen sich noch vertikaler präsentieren und auch besser ausgebildet in der Brustfülle. Sg 95 für P.E. Helweg (DK). Immer größerer Beliebtheit sind die Blauen Weißschläge. Die 11 gemeldeten, davon 8 mit Binden und 3 ohne Binden, zeigten sich von der sehr guten Seite mit typvoller Haltung und gut abgestimmten Proportionen. Im Profil und der seitlichen Gesichtsfülle waren noch Schwachpunkte vorhanden. Je 1 x HV für P.E. Helweg und Björn Grimm. Weißschlag- Weißschwänze in einem korrekten Zeichnungsbild ausstellen zu können bedarf Glück, Ausdauer und züchterisches Können. 2 Schwarze und 10 Rote waren sehr erfreuliche Vertreter dieser Variante. Sind sie im Typ schön stimmt oft die Zeichnung nicht. Gefallen sie in der Zeichnung sind sie nicht typvoll genug. Das unterstreicht die Schwierigkeit dieses Farbenschlages. Im Profil und Keilfülle können die gezeigten Tiere noch zulegen. Als Zuchtziel gilt auch eine bessere vertikale Haltung mit höheren Ständern. Reine Iriden, lebhafte Augenränder und der substanzvolle Schnabel sind positiv zu erwähnen. HV für einen jungen roten Täuber von K. Marschall. Einer der schwierigsten Zeichnungsarten „die Stipper“ waren in Grau (7) und Braun (1) erschienen. Das Zeichnungsbild macht es den Züchtern nicht ganz einfach, denn bei der weißen Grundfarbe die gleichmäßige Stippung mit gezeichneten Schwingen und Schwanzfedern hinzubekommen ist nicht einfach. Dies war auch oft bei den gezeigten Tieren auf der Wunsch- oder Mangelspalte lesbar. Auch die graue Kopffarbe muss deutlicher ersichtlich sein. Im Typ schöne Tauben mit hellen Augen und roten Rändern. Im Keil können sie noch etwas gefüllter sein. V und HV für Wim Halsema (ND). Der einzige Braun Stipper überzeugte im Typ mit der abfallenden Haltung. Das Zeichnungsbild stimmte mit der dunkel braunen Grundfarbe. Idee mehr Vorkopffülle ist anzustreben. Das Tier wurde aufgrund des sehr dunklen Schnabels auf „g“ abgestuft.
Weißschilder gibt es in Rot und Gelb und wurden nur von einem Züchter gezeigt. Markus Schlangenotto stellte uns 8 Rote und 4 Gelbe vor. Sehr kräftige breitbrüstige Tiere die etwas beständiger in der abfallenden Haltung sein können. In den Kopfpunkten, das heißt im Profil und der Keilfülle haben sie gut zugelegt. Im Halsverlauf müssen sie noch edler werden und auch die Standhöhe verbessern. Jeweils 1 x HV auf Rot und Gelb.
Bestrümpfte
Dänische Tümmler sind meistens an den Beinen unbefiedert, nur die Einfarbigen, Bindigen und Stipper kommen auch bestrümpft vor. Die Läufe sind hierbei knapp befiedert mit gut abgedeckten Zehen. Der Zuchtstand ist mit den glattfüßigen Farbenschlägen gleich zu setzen. Verner Larsen präsentierte 4 Weiße, die sich sehr einheitlich zeigten mit harmonisch gut proportionierten Körperformen und der entsprechenden abfallenden Haltung. Tolle Köpfe mit ausgefülltem Keil und einem reinen Perlauge mit dem rot umfassenden Augenrand. In der Standhöhe können sie noch etwas zulegen und auf die gedrungene Hinterpartie muss hin gezüchtet werden. 1 x HV. 14 Schwarz Bestrümpfte ist eine erfreuliche Meldezahl. Sie wirkten kurz und kompakt und gefielen mit der typischen Haltung. Allerdings müssen sie im Halsverlauf eleganter werden. Fehlendes Randfeuer aber auch dunkle Unterschnäbel stuften ab. HV für Leif Jensen (DK). Wo waren die schönen Roten der letzten Jahre, leider nur ein Vertreter ohne Schaukondition. Eine sehr eindrucksvolle Kollektion folgte mit 28 Gelb Bestrümpften. Sehr ansprechende Tiere in Figur, Stand und Haltung. Das reine Perlauge mit dem lebhaften Rand waren mehrheitlich vorhanden. Die Brust wurde voller erwünscht und auch der Flügelbug eingebauter. Im Vorkopf können sie durchaus länger werden ohne die verknüpfte Gesichtsfülle zu verlieren. V an Franz Luger aus Österreich und HV für Heinz Schwelnus. Nur 4 Blaubestrümpfte mit schwarzen Binden, dafür in sehr guter Qualität. Im Typ und in der Kopfpartie konnten sie alle überzeugen. Abstufungen waren unterschiedlicher Gründe. Idee feuriger im Rand würde diesem Farbenschlag zu mehr Ausstrahlung verleihen.
Unter den herausgestellten Spitzentieren mit V wählte ein Gremium den Blaugehämmerten von Björn Grimm(D) und die schwarze Kalotte von Herman Schuller(D) zu den beiden besten Tiere dieser Ausstellung. Sie erhielten die Europa Medaille.
Franz Luger
Bent Rasmussen
Leif Jensen
Siegertiere
V 97 EM – EC Dänischer Stieglitz Silber Noah Nixel
V 97 EM – EC Dänischer Tümmler Blaugehämmert Björn Grimm
V 97 EM – EC Dänischer Tümmler Kalotte Schwarz Herman Schuller
Fazit zu dieser Europaschau: Nach genauer Betrachtung müssen die Dänischen Tümmler noch voller in der Brust sein und der Flügelbug auch eingebauter. Weiterhin ist an der abfallenden Rückenlinie zu arbeiten, zu viele zeigten sich mit ständig waagerechter Haltung. Ganz wichtig ist auch der stabile Halsaufbau der voll aus dem Körper kommen muss und sich nach oben verjüngt. Dünne schlangenförmige Hälse entsprechen nicht der Standardbeschreibung. Bei den Stieglitzen waren grundsätzlich kräftige Tauben mit reinem Deckensilber vorhanden. Die Finkenzeichnung (Perlen) muss noch markanter sein und die Abgrenzung bei den Fahnen noch intensiver. Auf einen gut abgedeckten Rücken ist weiterhin zu achten.
Es waren wunderschöne Tage die wir in Eutin verbringen durften. Die Kameradschaft unter den Zuchtfreunden war einmalig. Die 6 Nationen Ausstellung wird uns allen positiv in Erinnerung bleiben. Das Bildmaterial hat uns Poul Erik Helweg aus Dänemark zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank. Wenn es Fragen und Anregungen gibt über den Sonderverein SV Dänischer Taubenrassen oder über unsere beiden betreuten Rassen darf gern mit dem 1.Vorsitzenden Reiner Reichhardt Tel.: 07323 4974 oder dem Zuchtwart Christian Schejka Tel.: 0162 6369687 email.: chrischka@t-online.de Kontakt aufgenommen werden.
Für den SV Dänischer Taubenrassen
Tümmler & Stieglitze
Zuchtwart
Christian Schejka