Rückblick auf die Versammlung der Flugbetreibenden Vereine im VDT
Der FVMD- Flugverein Mitteldeutschland richtete am 24./25. Juli 2021 die Versammlung Flugbetreibender Vereine im VDT bei Zuchtfreund Arben Grajqevci. in Leipzig incl. Rahmenprogramm aus.
Der Verfasser war schon am Vorabend angereist, so dass wir in den frühen Morgenstunden des 24. einen Bilderbuchflug mit Memeler Hochfliegern des Gastgebers werten konnten. Uwe Kissling (LEC) und Tilo Kopielski (FVMD e.V.) nahmen als Flugrichteranwärter teil, Dr. Martin Pestel und der Verfasser waren als Flugrichter tätig.
Der FVMD begann am frühen Nachmittag sein 10jähriges Gründungsfest sowie JHV mit Neuwahlen und Ehrungen. Dr. Knut Stittmatter legte nach eben dieser Zeit sein Amt als 1. Vorsitzender aus gesundheitlichen Gründen nieder, ich danke Ihm für die gute Zusammenarbeit und hoffe, dass er seinem Verein und dem Flugtaubensport noch viele Jahre bereichern wird. Der neuen, verjüngten Vorstandschaft wünsche ich viel Erfolg und regen Mitgliederzulauf.
Ab 16 Uhr war für alle Delegierten und interessierten Besucher zum gemütlichen Beisammensein geladen. Die große Teilnehmerzahl, zeigt den regen Zuspruch, den die Ausrichter genießen.
Sogar eine Delegation des weithin bekannten Storchenhofes und Vogelschutzwarte Loburg e.V. der seit kurzem auch Flugtauben betreut und seinen Besuchern vorführt, war anwesend.
Für mitgebrachte Tauben waren zahlreiche Ausstellungskäfige bereit gestellt, die letztlich bis zur letzten Nummer genutzt wurden. Neben diversen Hochflug- und Roller- sowie Purzlerrassen, waren auch Kopenhagener Elstern und Felsentauben vertreten.
Dr. Martin Pestel führte von regem Interesse begleitet auf einem genormten Bodenpurzlertisch seine Bodenpurzler vor.
Arben Grajqevci startete seine Birmingham Rollern um Richteranwärtern die Möglichkeit zu geben, ihre Anwärterfluge ab zu leisten. Eingewiesen wie Birmingham zu bepunkten sind, wurden sie federführend von Marco Schneider (Flugwart von Rote Erde), Dr. Pestel (neuer Vorstand des FVMD) und Dr. Gehre (Flugwart des SV der Orientalischen Roller) sowie unserem Altmeister Johannes Reihberg (DHC). Die Liste vereinsübergreifender Zusammenarbeit würde hier den Rahmen sprengen, was zeigt, dass die Flugvereine des VDT produktiv zusammenwirken. Mit besonderer Freude will ich noch anmerken, dass Guido Manske (LEC) während dieser Veranstaltung seinen 3. Rolleranwärterflug auf VDT Ebene erfolgreich absolvierte. Zusammen mit seinen 4 Flügen auf Vereinsebene und der langen Ausbildungsdauer, hat er mehr als die Voraussetzungen nach unserer aktuellen Flugrichterordnung erfüllt.
Zwischenzeitlich wurden mir auch die vollständigen Unterlagen eingereicht und ich freue mich Guido Manske auf der diesjährigen VDT-Schau in Leipzig die Ernennungsurkunde überreichen zu können.
Im Anschluss daran startete der Gastgeber einen großen Stich Birmingham der einen sehr schönen Flug bis in Mittlere Höhe und zahlreichen Aktionen zeigte, synchron dazu nochmals die selben Memeler Hochflieger, die am Vormittag den Wertungsflug absolvierten. Auch zum 2. Mal an diesem Tag stiegen sie in gehabter Weise rasch hoch und flogen über Stunden, jedoch außer Konkurrenz, da unterschiedliche Rassen nicht synchron für Wertungen fliegen dürfen.
In geselliger Runde, bestens vom Gastgeberverein mit Kaffee und Kuchen, sowie gegrillten Spezialitäten, Salaten und Getränken versorgt blieb so mancher bis nach Mitternacht. Auch hier zeigte sich wieder, dass uns unser gemeinsames Hobby und soziale Kontakte über Vereinsgrenzen hinweg verbindet und das Züchterleben bereichert.
Bericht der Versammlung der Flugbetreibenden Vereine vom Sonntag, 25. Juli 2021 bei unserem Zuchtfreund Arben Graiqevci, Leipzig
1. Der Verfasser eröffnete die Versammlung um 10:07 Uhr, 19 Versammlungsteilnehmer hatten sich in die Anwesenheitsliste eingetragen, davon 15 stimmberechtigte Delegierter (von 8 Vereinen) + Koordinator = 16 Stimmberechtigte.
2. Weitere Gäste darunter Züchterfrauen und Familienmitglieder waren anwesend, nahmen aber nicht aktiv an der Versammlung teil. Da erfreulicherweise wieder viele neue Gesichter anwesend waren, wurde allen Teilnehmern die Gelegenheit gegeben sich kurz vorzustellen.
3. Posteingang: Der Vorstand der FFL Martin Grimmell schrieb: die Flugtaubenfreunde Lahntal wünschen keine Änderung der Flugordnung für Roller wie vom SV der Orientalen beantragt (siehe 8b). Weiterhin tragen die FFL die Rasse Griwun als Flugrasse des Jahres mit und schlagen einen Gedächnispreisnamensgeber vor. Zusätzlich erklären sie ihre Bereitschaft die Versammlung der Flugbetreibenden Vereine 2022 aus zu richten und wünschen der Versammlung einen guten Verlauf. Manfred Röstel Vorsitzender des SV der Danziger Hochflugtaube, sowie Wolfgang Hartmann Vorsitzender des DHC entschuldigten ihr Fernbleiben, schickten jedoch qualifizierte Vertreter und wünschten ebenso einen zukunftsweisenden und harmonischen Verlauf.
4. Totengedenken: der Verfasser würdigte namentlich 3 verdiente Flugtaubensportler:
Roland Buda, war über Jahrzehnte aktiver Flugtaubensportler und Kassier des DHC.
Josef Michls, maßgeblicher Gründer des noch jungen SV der Serbischen Hochflieger. Seine Verdienste für die Rassetaubenzucht und Ehrenämter würden hier den Rahmen sprengen.
Für ein paar ehrende Worte zu Hartmut Krüger gab der Verfasser das Wort an seinen langjährigen Weggefährten und früheren Koordinator, Johannes Reiberg. Ausführlichere Informationen erschienen in der GZ.
5. Der Vorsitzenden des SV der Memeler Hans-Werner Rahlfs gab interessante Informationen zur Entstehung und Geschichte der Flugrasse des Jahres 2021 im VDT Memeler Hochflieger.
Es wurde von den Teilnehmern zugunsten der Deutschen Kinderkrebshilfe gespendet, die gesammelten Gelder werden durch weitere Spenden anlässlich der JHV des SV der Memeler Hochflieger aufgestockt und anschließend vom SV Vorstand weiter geleitet.
6. Wie unter Posteingang bereits erwähnt erklärten sich die FFL bereit 2022 die Versammlung der Flugbetreibenden Vereine aus zu richten, als Flugrasse des Jahres 2022 wurden Griwun vorgeschlagen die auch von den FFL geflogen werden. Als Namensgeber des Gedächtnispreises wurde Arno Siring (Hamberg) vorgeschlagen, der maßgeblich zum Import nach und der Verbreitung in Deutschland beigetragen hat. Einstimmig angenommen.
Für 2023 stehen Marco Schneider (Viernau) als Ausrichter mit einer noch zu bestimmenden Rollerrasse zur Verfügung.
Entschließt sich der LEC 2023 als Ausrichter mit Lausitzer Purzlern zu fungieren, können wir das Angebot von Marco Schneider 2025 annehmen.
Für 2024 wurden der Vorschlag des SV Vorsitzenden Burkhard Arndt: die Stralsunder Hochflieger als Flugrasse des Jahrs, mit Kurt Griwan als Namensgeber des Gedächtnispreises einstimmig angenommen.
7. Ehrungen: Den Anwesenden Teilnehmern der Deutschen Flugtaubenmeisterschaft 2020 wurden ihre Urkunden und Preise überreicht. Alle anderen Urkunden und Preise wurden den Vereinsabgeordneten ausgehändigt. Johannes Reiberg wurde in Anerkennung seiner Jahrzehnte überspannenden, aufopferungsvollen Tätigkeiten für den Flugtaubensport eine Tasse mit den Logos der Flugbetreibenden Vereine im VDT überreicht.
Dr. Martin Pestel erhielt eine Plakette für seine Tätigkeiten um die Flugtaubenwerbeanordnung auf den Schauen in Leipzig.
Dr. Knut Strittmatter war leider krankheitsbedingt nicht anwesend und erhielt in Abwesenheit eine Plakette für seine 10 jährige Vorstandstätigkeit des Ausrichtervereins.
8. 2 Anträge zur Änderung der Flugordnung:
A, Zusatz zur Flugordnung: Mittlere Höhe ist erreicht, wenn der Schwanz unsichtbar ist. Der Antrag wurde mit 10 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen abgelehnt.
B, Antrag des SV der Orientalischen Roller: die Flugpunkte bei OR wie früher mit den Rollpunkten zusammen zu zählen und diese Gesamtpunkte zur Reihung in der Deutschen Meisterschaft zu verwenden.
Nach längerer, sachlicher Diskussion in der alle Pro und Contra Argumente nachmals dargelegt wurden, ergab die Abstimmung 6 Simmen dafür, 4 Gegenstimmen und 5 Enthaltungen.
Somit gilt ab dem neuen Flugjahr 2022: Es sind die Gesamtpunkte aus Flug- und Rollpunkten für OR für die Reihung unserer DM maßgebend. (=Ergänzung der Flugordnung) Weitere Rassen bleiben hiervon unberührt.
7. Nach aktuellem Kenntnisstand ist unsere Flugtauben Präsentation bei den VDT-Schau Anfang Dezember 2021 möglich und wird erneut maßgebend von Dr. Martin Pestel organisiert und von seinen Vereinskollegen des FVMD unterstützt.
Dieser wird dort auch Bodenpurzler vorführen. Es werden verschiedene Flugtaubenrassen in Volieren präsentiert, die Voliere zur Flugtaubenrasse des Jahres Memeler Hochflieger wird mit Tauben von Arben Grajqevci bestückt. Wir werden versuchen erneut unsere Freunde vom DFC mit Flugkästen und Droppern in die Anordnung ein zu binden.
Unsere gemeinsame Präsentation erhöht die Attraktivität.
9. Ausrichter für unsere jährlichen Versammlungen der Flugbetreibenden Vereine ab 2022 wurden in Verbindung mit den Flugrassen des Jahres abgestimmt (siehe 6.).
10. Allgemeine Aussprache: Wünsche, Anregungen und Anträge.
Zwei mündlicher Antrag wurden gestellt:
A. von Dr. Günther Gehre (Flugwart des SV der Orientalischen Roller): Vorschlag: alle erstellten Flugprotokolle in der DM des VDT sind fristgerecht durch den VDT Richter ein zu reichen.
Hintergrund: schon mehrfach wurden Richter verpflichtet, welche dann auf eigene Kosten zum Teilnehmer anreisen und Protokolle erstellen. Aktuell dürfen sowohl der Teilnehmer als auch der Richter die Protokolle einreichen, mit der Folge, dass „kleine“ Protokolle oft nicht eingereicht werden.
B. von Marco Schneider (Flugwart Rote Erde): Aufnahme von Sturzflügen in die DM des VDT. Hierzu Übernahme der Flugordnung des DFC. Gegenvorschlag von Johannes Reiberg Übernahme der Sturzflugordnung des DHC (da VDT Verein).
Der Verfasser bittet beide Anträge in schriftlicher Form über den Vorstand des jeweiligen Vereines an den Verfasser ein zu reichen.
Dies muss fristgerecht geschehen um eine fristgerechte Veröffentlichung zur Einladung 2022 zu ermöglichen. Ebenso können Alternativanträge / Alternativformulierungen nach den festgelegten Modi eingereicht werden.
So können eventuelle Änderungen im kommenden Jahr abgestimmt werden, welche im übernächsten Jahr gültig werden.
Zu A.: bisher ist die Zahl der Protokolle pro Rasse und Teilnehmer auf jährlich maximal 3 begrenzt. Denkbar wäre eine Erhöhung der Protokollzahl, veröffentlicht würden dann die 3 Besten, so dass weniger Gute nicht veröffentlicht würden. Dies würde jedoch Teilnehmer mit hoher Richterverfügbarkeit bevorzugen.
Die Einreichungsfrist bleibt davon unberührt.
Zu B.: Es ist richtig, dass traditionell die Sturzflugrichtereignung in der VDT-Flugrichterliste geführt wird, so ist die Aufnahme von Sturzflügen in die DM des VDT durchaus denkbar. Der Verfasser hat sich bislang mit dem Thema nicht ausreichend beschäftigt um sich zum jetzigen Zeitpunkt ein abschließendes Urteil zu erlauben. Zu bedenken ist jedoch, dass wir für den VDT-Flug immer eine möglichst einfache und praktikable Flugordnung präferiert haben und dies auch bei einer Erweiterung um eine Sturzflugordnung gelten sollte. Auch würde eine weitere Sturzflugordnung neben der des DHC oder DFC nur zu Verunsicherungen führen, so dass mir zum jetzigen Zeitpunkt die Übernahme einer der Ordnungen am sinnvollsten erscheint. Voraussetzung wäre natürlich, dass der Verein, dessen Sturzflugordnung übernommen werden sollte, im Vorfeld um seine Einwilligung gebeten werden müsste. Läge die Einwilligung vor, müsste ebenso geklärt werden ob die Sturzflugrichter dieses Vereines als VDT- Sturzflugrichter anerkannt werden. Ebenso müsste die Flugrichterordnung um die Kategorie Sturzflugrichter mit den Voraussetzungen für das Erlangen der Qualifikation erweitert werden (Sturzflugrichterausbildung).
Mein Wunsch wäre ein Gremium aus aktiven Sturzflugtaubenzüchtern die ein insgesamt schlüssiges Konzept erarbeiten und dies als Beschlussvorlage präsentieren, gerne bin ich bereit dieses Gremium in organisatorischen Fragen zu beraten.
Die schönen Tassen mit den Logos der Flugtaubenvereine aus der 1. Auflage sind nun vergriffen. Dr. Martin Pestel steht schon in den Startlöchern für die 2. Auflage die nun auch unsere neuen hinzu gekommenen Vereine beinhaltet. FFL und der SV der Serbischen Hochflieger haben bereits Interesse geäußert. Ich bitte darum und diese schönen Tassen z. B. als Vereinspreise oder von Einzelpersonen vor zu bestellen. (Preis wie gehabt 8 € pro Tasse)
Der Verfasser beendete die offizielle Versammlung um 12:17 Uhr. Die Veranstaltung wurde unter Beachtung des vorliegenden Hygienekonzeptes durchgeführt und konnte bei schönen Sommerwetter im Freien abgehalten werden, was die Einhaltung der Corona regeln erleichterte.
Im Anschluss an die Versammlung genossen wir die Verpflegung der Gastgeber sowie schöne Flüge in Arbens „Flugtaubenparkur“ und gute Unterhaltungen in freundschaftlicher Runde. Ich bedanke mich bei den teils sehr weit angereisten Teilnehmern und natürlich bei den freundlichen Gastgebern, die uns für kleines Geld bestens verpflegt haben.
Ich freue mich auf eine weiterhin so konstruktive Zusammenarbeit der Vereine und Teilnehmer, ein Treffen auf der VDT-Schau in Leipzig und unsere nächste Versammlung bei unseren Flugtauben Freunden im Lahntal.
Martin Prebeck
Koordinator für den Flugtaubensport im VDT