Thüringer Einfarbige – eine Rasse mit vielen Besonderheiten
Herkunft und Geschichte
Die Entstehungsgeschichte, der Zeitpunkt ihrer Entstehung und die dazu verwendeten Ahnenrassen sind sehr verschieden und zum Teil widersprüchlich in der Literatur festgehalten worden. Das ist selbst bei der Namensgebung der Fall, denn mit einfarbigen Tauben hat es nicht im Geringsten zu tun. Viel mehr ist aus dem Namen abzuleiten, dass aus einem Paar alle Farben fallen können. Daraus resultiert auch der bekannte Ausspruch vom alten Hugo Dolch aus Thal „wie sie fallen, so sind sie richtig“. Die genauen genetischen Erkenntnisse sind erst in den letzten Jahren erkundet worden. Die Rasse soll schon sehr alt sein aber früher nur regionalen Charakter gehabt haben. Schütte (1971) schreibt, dass im Neumeister von 1869 ein koloriertes Bild enthalten sei, welches die Thüringer Einfarbige darstellt. In anderer Literatur der damaligen Fachleute wie Baldamus, Düringen, Korth, Neubert sen. und auch jun. werden sie gar nicht erwähnt. Eine MB für die Thüringer Einfarbigen gibt es erst seit 1951. Der PR und Einfarbigen Züchter Paul Schallenberg aus dem Landkreis Eisenach hat sich dafür besonders eingesetzt. Nach 1990 hat G. Rößling mit dem damaligen Vorsitzenden des Bundeszuchtausschusses Meckenstock die MB angeglichen und präzisiert. H. Vogel schreibt im Buch“ die Taube“ von 1973, dass diese Rasse aus Mond-, Trommeltauben und Coburger Lerchen entstanden sind. In anderen Quellen werden zudem auch noch die Eistauben und besonders gezeichnete Feldtauben genannt. Die geschlechtsgebundene Vererbung erklärt sich daraus jedenfalls nicht. Der langjährige Züchter von Thüringer Einfarbigen Dr. Blaufuß, Leimbach, vertritt die These, dass auf den früheren Thüringer Bauernhöfen normale Feld- oder Kreuzungstauben je nach Geschmack und Schönheitsempfinden der Besitzer, auf besondere Farben selektiert wurden. Wobei die Genetischen Komplexe der Kennfarbigkeit sicherlich durch eine zufällige Mutation entstanden sein könnte. Das Erkennen der Geschlechter bereits im Nest war den Bauern damals, als die Tauben vorranging der Ernährung dienten, ein willkommener Vorteil, den sie weiter förderten. Es wird weiter vermutet, dass später durch das Einkreuzen von Lerchentauben die Verdünntfarben und das Noster entstanden sind. Genaueres wird wohl nicht mehr festzustellen sein.
Rassemerkmale
Das Besondere an dieser Rasse ist ihre Kennfarbigkeit. Sie ist die Älteste mit diesem Merkmal (die Texaner und die Basraer Wammentaube kamen wesentlich später zu uns). Der Erbfaktor Frosty gibt es, außer bei Brieftauben in den USA, bei keiner anderen Taubenrasse weltweit. Das haben Leiß und Soldan in einer genetischen Analyse durch bestimmte Probepaarungen von 1997 bis 2000 mit Thüringer Einfarbigen und Brieftauben erforscht und dokumentiert. Das allein macht diese Taubenrasse so einzigartig und deren Erhalt so wichtig. Zudem ist sie in verschiedenen Varianten zulässig, Belatscht und Glattfüßig, Glattköpfig und mit Rundhaube. Wie alle Thüringer Farbentauben zeigen auch die Thüringer Einfarbigen eine kräftige Felstaubengestalt mit fast waagerechter Haltung. Der Kopf ist länglich gut gerundet oder mit einer Rundhaube versehen, welche beidseitig in Rosetten endet. Die Augen sind orangefarbig und der schmale Rand hell bis dunkel- der Gefiederfarbe angepasst. Auch der mittellange Schnabel entspricht farblich der Gefiederfarbe, von hell bei Hell- und Gelbgrundig bis dunkel bei Blaugrundigen, Blauen und Blaugehämmerten. Die mittellangen Läufe sind dicht überbaut und zeigen eine ebenfalls mittellange Fußbefiederung mit Geierfedern oder sind Glattfüßig.
Farbe und Zeichnung
Farbenschläge und deren Zuordnung:
1,0 dazugehörige 0,1
Hellgrundfarbig Silberfarbig Gelbgrundfarbig Gelercht Blaugrundfarbig Blau mit schwarzen Binden, Blaugehämmert Blauschimmel (Eulig) Blauschimmel (nicht geschlechtsgebunden)
Alle Farben werden rein gewünscht, ohne weiße Federn. Charakteristisch für diese Rasse sind der Silberkragen am Hinterhals bei Hell- und Blaugrundigen Täubern, das braunrote oder gelbe halbmondförmige Noster an der Brust und die graue bis dunkle Schwanzbinde bei allen Farbenschlägen.
Hellgrundfarbig: Die Grundfarbe soll wie weißes Mehl sein, dazu gelbes Noster, zarte gelbliche Flügelbinden und eine graufarbige durchgehende und abgegrenzte Schwanzbinde. Der Silberkragen am Hals und eine Säumung am Schwingenende sind weiter Zeichnungsforderungen.
Gelbgrundfarbig: Die Grundfarbe, Binden, Schwingen und Schwanzbinde sind analog den Hellgrundigen. Die Flügeldecken zeigen eine extrem aufgehellte Lerchung, welche als möglichst gleichmäßiges, gelbes Zeichnungsbild erscheint. Das gelbe Noster geht daraufhin in den Hinterhals über.
Blaugrundfarbig: Die Grundfarbe ist Blaugrau mit ausgeprägtem Silberkragen und braunrotem Noster. Die gleichmäßig gewolkten Flügeldecken entstehen durch Aufhellung des Federrandes. Die grauen Flügelbinden sollen besonders zart ausgeprägt sein und die Schwanzbinde ist von dunkler Farbe, abgegrenzt und durchgehend. Eine weitere Forderung ist die aufgehellte Schwingenendsäumung beim geschlossenen Flügel.
Silberfarbig: Grundfarbe silbergrau mit gelben Noster, Flügelbinde dunkelgrau, Schwanzbinde dunkel und durchgehend. Die Schwingenfarbe wird möglichst dunkel angestrebt.
Gelercht: Die farblichen Forderungen sind analog den Silberfarbigen Täubinnen, zusätzlich zeigen sie eine schwarzgraue Lerchung.
Blau mit schwarzen Binden: Grundfarbe blau, ohne Wolkung, Noster rotbraun, die Flügel- und Schwanzbinde ist schwarz.
Blaugehämmert: Analog den Blauen, aber mit einer schwarzen, möglichst gleichmäßigen Hämmerung.
Blauschimmel (Eulig): Die Grundfarbe ist blau mit mehr oder weniger weißen Einlagerungen im Körpergefieder, dazu mit einer dunklen Flügel- und Schwanzbinde.
Verbreitung
Die am häufigsten gezüchtete Art sind die Belatschten, Glattköpfigen. Die Gattfüßigen und die Belatschten mit Rundhaube waren früher kaum auf unseren Ausstellungen anzutreffen, heute dagegen werden sie, wenn auch in kleinen Kollektionen aber kontinuierlich, auf unseren Sonderschauen gezeigt. Der dominierende Farbenschlag ist weiterhin der Blaugrundige/ Blau m.s.B. Die meisten Zuchten konzentrieren sich nach wie vor auf den Thüringer Raum. Aber auch in anderen Landesteilen wie z.B. in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Bayern haben sich interessierte Züchter gefunden. In der nachfolgenden Tabelle sind die Meldezahlen der letzten 25 Jahre der HSS ersichtlich. Ihren Höhepunkt erreichten sie in dem Zeitraum zwischen 2000 uns 2010. In den letzten Jahren sind sie leider wieder etwas weniger geworden.
1995 59
2000 173
2005 110
2010 221
2018 97
Ein aufwendiges Putzen, außer der Latschenpflege, wie bei den meisten Thüringer Farbentauben, entfällt bei den Thüringer Einfarbigen. Ein Vorteil den, die auf diesem Gebiet weniger versierten Züchter, zunutze machen können.
Ringgrößen: Belatscht 10, Glattfüßig 8
Jürgen Weichold
Sehr geehrter Zuchtfreund Laible.
Damit das hier nicht ausufert bzw. in einer Privatfehde endet nur so viel. Es zeugt nicht automatisch von Sachkenntnis und Urteilskraft, wenn man zu allem seinen Senf abgiebt. Bevor man andere kritisiert etc. sollte man sich zunächst mal selber hinterfragen wofür man steht.
Dieses ist allerdings eine Charakterfrage…
Trotzallem verbindet uns die Liebe zu unseren Tauben und das ist doch positiv.
Werter Zuchtfreund Klapper,
wie Sinnlos ein Kommentar ist, überlasse ich ihnen das zu Beurteilen. Nur sollte die Urteilskraft mit Kenntnissen einhergehen,
die ich in ihrem Kommentar nicht erkennen kann.
VDT Zuchtausschuss, für was steht dieser VDT Zuchtausschuss, sagen sie mir es wenn sie eine Antwort darauf haben. Sie können doch so gut Unterahlen.
Am wenigsten bringt es, Sinnlose Kommentare abzugeben!
Was ist daran verwerflich, Werbung für eine Rasse zu machen, um entweder neue Züchter zu gewinnen oder Zuchtfreunde zu anmieren sich eine “Zweitrasse” zuzulegen eventuell auch zu “Studienzwecken”.
Manche “Zuchtfreunde”, zumeist immer dieselben müssen sich scheinbar über alles aufregen, ständig das Haar in der Suppe suchen usw.
Was bringt das??? Selber vorleben, anpacken wenn man alles besser weiß.
Kann für den VDT und im Endeffekt für uns alle nur förderlich sein. Der Verband ist sicher froh solche kompetenten Leute in seinen Reihen zu haben…
Aber ständig rumzunörgeln, aus der 3. Reihe schießen, Staub aufwirbeln, in der Vergangenheit rumkramen und sich auf Lorbeeren vergangener Tage ausruhen,
dass bringt keinem etwas Herr HWL.
Ja gibt es ihn noch, den VDT Zuchtausschuss. Rassevorstellungen/Werbung Thüringer Einfarbige.
Hat der VDT Zuchtausschuss keine anderen Aufgaben wie für eine Rasse zu werben. Na ja durch Eigeninitiativen des VDT Zuchtausschussvorsitzenden ergibt sich das Thema Thüringer Einfarbige von selbst.
Sichtfreiheit bei einigen Rassetauben, Standsicherheit, Kurzschnäbligkeit wie ein Kommentar bei der Vorstellung Felegyhazaer Tümmler richtig bemängelt. Latschengröße, Größe des Blaswerkes bei einigen Kropftauben, und nicht zuletzt Qualzuchtaspekte die seit Jahren bestehen, bekannt sind und seitens des VDT Zuchtausschuss nicht geahndete werden. Wofür steht den eigentlich der VDT Zuchtausschuss, neue Farbenschläge für gut zu heißen. Na ja lieb Vaterland magst Ruhig sein. Die Wacht am Rhein. Danke keine weiteren Fragen, setzen sechs.