Taubenlausfliegen gesucht
Werte Zuchtfreunde anbei teilen wir gern den Aufruf des Prof. Dr. Matthias Jentzsch der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden zur Beteiligung an einem Forschungsprojekt. Ziel des Projektes ist es Erkenntnisse über Verbreitungswege von neuen Erregern frühzeitig zu erkennen und so Krankheiten bei Mensch und Tier frühzeitig entgegenzusteuern bzw. deren Verbreitungen zu verlangsamen.
Bitte beobachtet eure Taubenbestände und unterstützt dieses Forschungsprojekt.
Liebe Vereinsmitglieder,
ich bin Professor für Biodiversität und Naturschutz an der HTW Dresden und leite eine Forschungsgruppe zum Thema Vogellausfliegen (https://www.htw-dresden.de/luc/forschung/umweltmonitoring-landschaftsentwicklung/aviaere-lausfliegen-als-vektoren-und-moegliche-sentinelorganismen-fuer-viren-und-bakterien-mit-zoonosepotential). In diesem Zusammenhang arbeiten wir beispielsweise deutschlandweit mit Vogelberingern zusammen.
Die Taubenlausfliege (Pseudolynchia canariensis, https://de.wikipedia.org/wiki/Taubenlausfliege), die ausschließlich auf Tauben lebt, ist ursprünglich in den Tropen und Subtropen der Alten Welt, von Afrika bis Südostasien, verbreitet. Von dort aus wurde sie, vermutlich mit domestizierten Tauben, auch in die Neue Welt eingeschleppt und ist dort insbesondere in Südamerika heute weit verbreitet. In Europa kommt sie regelmäßig nur in der Mittelmeerregion vor. Von dort wurde sie vereinzelt mit Zugvögeln nach Nord- und Mitteleuropa eingeschleppt, ohne dort heimisch zu sein.
Nach wie vor fehlen Nachweise der Taubenlausfliege in Deutschland. Gibt es möglicherweise Vorkommen auf Rassetauben? Da Sie als TaubenzüchterInnen regemäßig Tauben in die Hand bekommen und sie vielleicht sogar von Parasiten befreien, wäre es schön, wenn Sie mögliche Funde der Taubenlausfliege für uns sammeln und uns so in unserer Forschung unterstützen könnten. Entsprechende Sammelröhrchen würde ich Ihnen auf Nachfrage gern zusenden.
Prof. Dr. Matthias Jentzsch