Siegerring Leipzig 2021
Siegerring Leipzig 2021
Mythos Siegerring, wohl jeder organisierte Rassegeflügelzüchter hat davon gehört oder war schon einmal Teil dieses Wettbewerbes. Erstaunlicher Weise ist wenig über die Historie nachzulesen. An diesem wohl prestigeträchtigen Wettbewerb, den der BDRG ausspielt, kann eine Rasse nur einmal teilnehmen. Auf Grund der Modalitäten des Siegerring-Wettbewerbs, ein Ereignis von hoher symbolischer Bedeutung.
Doch seit wann wird der Siegerring ausgespielt ? Wer hat den Siegerring „erfunden“? Ein paar Telefonate bedurfte es schon, um mehr Infos zu den Fragestellungen zu erhalten.
1956 wurde erstmalig der „Goldene Siegerring“ zum Thema im BDRG Vorstand. Es war die Idee des damaligen Lieferanten der Bundesringe, die Firma Lehmann & Weinberger. Der Ringhersteller übernahm sämtliche Kosten, die dieser neue Wettbewerb mit sich brachte.
Ein Goldener Ring für eine Rasse.
Erstmals startete der Wettbewerb 1958 zur Deutschen Junggeflügelschau in Hannover. Fränkische Feldtauben war die erste Rasse, die um den Ring ins Rennen ging. Georg Bernreuther aus Nürnberg war der erste Gewinner des Goldenen Siegerringes. 1959 nahm das Rheinländer Huhn den Wettbewerb auf. Zfr. Wilhelm Werner aus Bremen war der glückliche Sieger.
Ab 1960 wurde zur Deutschen Junggeflügelschau und zur Nationalen je ein Siegerring ausgespielt. Der Bundes-Ringhersteller wechselte. Mit der Firma Stork erhielt ein neuer Anbieter den Zuschlag. Diese Veränderung hatte keinerlei Auswirkung. Augenscheinlich war dieser beliebte Wettbewerb damals werbewirksam gut einsetzbar. Erst in den neunziger Jahren wurden die jetzt üblichen Ringe in Gold, Silber und Bronze eingeführt. Die Kosten trägt mittlerweile der BDRG.
Der Siegerring-Wettbewerb ist der Urvater für Champion, Best in Show und all die Titel, die heute im Schauwesen vergeben werden.
Der Modena-Club Deutschland ist zum 50 Gründungsjahr und zum Siegerring für die Modena Taube voller Vorfreude auf „Unseren Siegerring 2021“ in Leipzig.
Ich darf jetzt schon ein Modena-Fest ankündigen, zu dem ich herzlich einlade.
Modena Club Deutschland
1.Vorsitzender Helmuth Krengel
Eine Ergänzung zur Geschichte des Siegerrings.
übermittelt durch Zuchtfreund Wilhelm Bauer.
Vielen Dank an den Zfr. Krengel für die kurze Geschichte zum Wettbewerb des Goldenen Siegerrings. Diesen möchte ich gerne etwas hinzufügen, das heute vielleicht verwundert: Der erste Siegerring war auf süddeutsche Farbentauben ausgeschrieben. Während des Wettbewerbs hat Georg Bernreuther erklärt, dass die Fränkischen Feldtauben auch zu den süddeutschen Farbentauben gehören, was natürlich damals schon nicht stimmte. Nun, der Siegerring wurde auf Fränkische Feldtauben, rot, vergeben. Sieger war: Georg Bernreuther. Nachdem der SV d. Z. Süddeutscher Farbentauben dagegen protestiert hat, wurde er vertröstet und ein paar Jahre später dann wirklich auf süddeutsche Farbentauben vergeben. Erringer war dann Josef Hohenleitner aus Sauerlach mit Süddeutschen Schildtauben.
1995 wurde dann der Siegerring noch einmal auf Nürnberger und fränkische Farbentauben bei der Nationalen in Nürnberg vergeben. Erringer war hier Hermann Neidiger, wieder mit Fränkischen Feldtauben, rot. Damit sind die Nürnberger und fränkischen Farbentauben die einzige Rassen(-gruppe), die zweimal im Wettbewerb um diese höchste deutsche Auszeichnung stand.
Interessanter Beitrag! In der VDT-Chronik (1. Auflage 1995) beginnt die Siegerring-Liste erst 1963. Schön, dass es den 1. Ring auf Fränkische Feldtauben schon in meinem Geburtsjahr 1958 gab. Ich wünsche allen Modena-Freunden, dass sich die Nachzucht 2021 gut entwickeln wird, dass sich auch die gesundheitliche Lage entspannt und ein spannender und fairer Wettbewerb einen verdienten Sieger finden wird. Dieselben Wünsche gelten in diesem Jahr den Züchtern der Glanztauben und der Südosteuropäischen Tümmler. Den Verantwortlichen im BDRG wünsche ich die Weitsicht, bei mehreren Rassen künftig nicht Gold – Silber – Bronze zu verleihen, sondern den ersten Dreien, soweit es verschiedene Rassen sind, dreimal Gold. Im Wettbewerb der Englischen Tümmlerrassen hätten sich die Sieger der zweit- und drittplatzierten Rasse darüber sicherlich sehr gefreut.