4. Rassebezogene Europaschau für Schweizertauben Kembs am 18 & 19 Januar 2020
4.Rassebezogene Europaschau für SchweizertaubenKembs am 18. 19.Januar 2020 |
Die europäischen Züchter der Schweizer Tauben waren vom Club Français des Pigeons Suisses eingeladen zu ihrer 4. Rassebezogenen Europaschau am 18. & 19. Januar 2020 nach Kembs / Frankreich.
Dieser Einladung folgten Züchter aus Frankreich, der Schweiz, Belgien und aus Deutschland. Mit mehr als 950 Schweizer Tauben in allen 26 anerkannten Rassen wurde ein Meldeergebnis erreicht, das so in diesem Umfang nicht erwartet war. Allen Ausstellern ein ganz herzliches Dankeschön für ihr Bestreben damit diese Europa-schau zu einem großen Erfolg zu verhelfen.
Zum Erfolgreich sein gehört aber mehr. Dazu gehört die Organisation von Abläufen und Notwendigkeiten einer Taubenausstellung, die Betreuung von Ausstellern, Besuchern und natürlich den Tauben.
Laurent Godin – Président du club français des Pigeons suisses – und Raymond Haffner – Ausstellungsleiter und Président du club des amis des pigeons du Haut-Rhin – zeichneten dafür verantwortlich. Sie allein hätten diese Aufgaben aber nicht bewältigen können. Ein harmonisch und fleißig arbeitendes Team unterstützte sie in allen Belangen und sorgten dafür, dass wir uns in Kembs in jeder Beziehung wohlgefühlt haben.
Vielen herzlichen Dank, merci beaucoup liebe französischen Zuchtfreunde, Helfer und Gönner, es ist Euer Verdienst, dass sich diese Europaschau würdig in die Tradition der vorangegangenen einreiht.
Die große, helle Mehrzweckhalle in Kembs bot den Tauben und den Gästen optimale Bedingungen zur Durchführung dieser Veranstaltung. Sie war nicht nur Ausstellungsort für unsere Tauben, sondern auch Festhalle und damit Ort aller Aktivitäten rund um die Ausstellung, die in Summe mit mehr als 1.500 Tauben beschickt war.
Zur Eröffnungsfeier begrüßte der Ausstellungsleiter, Raymond Haffner, Vertreter der örtlichen Politik und Repräsentanten der französischen Kleintierzucht ebenso, wie eine Abordnung des Europaverbandes mit dem Ehrenpräsidenten Urs Freiburghaus, der Generalsekretärin Esther Hutwiler und dem Präsidenten der Standardkommission Tauben Jean-Louis Frindel.
Grußworte überbrachte unter anderem auch der Président de la Société Nationale de Colombiculture, Monsieur Anthime Leroy. Völlig überraschend zeichnete er im Anschuss die Zuchtfreunde H.J Fuchs, H. Niederklopfer, W. Pfeiffer und Ch. Uebersax mit der Goldenen Ehrennadel seines Verbandes aus.
Herzlichen Dank für diese überaus hohe Ehre.
Ein international zusammengesetztes Preisrichterkollegium war für die Bewertung und Klassifizierung unserer ausgestellten Schweizer Tauben zuständig. Unterstützt wurden sie von den drei Obleuten H. Niederklopfer – Schweiz, P. Gaiani – Frankreich und W. Pfeiffer – Deutschland, der kurzfristig für den erkrankten Zuchtwart H.J. Fuchs einsprang. Zur Klärung von Fragen in Preisrichterangelegenheiten fungierte als Übersetzer A. Julmy. Den Preisrichtern kann bescheinigt werden, dass mit sie mit Akribie und Sachverstand versucht haben, die Tauben unter Berücksichtigung des jeweiligen Zuchtstandes zu bewerten. Viele Tauben, die dem Standard nahe kamen, konnten dabei herausgestellt werden, einige mussten sich aber auch Kritik gefallen lassen, weil Wünsche oder gar Mängel nicht zu übersehen waren.
Bevor die einzelnen Rassen der ausgestellten Schweizer Tauben hinsichtlich ihres erreichten Qualitätsstandes eingeschätzt werden, noch einige Bemerkungen für die Leser des Katalogs. Das Preiskontingent für diese Europaschau setzt sich aus dem Standgeld, den Ehrenbandspenden der tragenden Verbände für Schweizer Tauben aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz sowie aus Privatspenden der Züchter, Sponsoren und Gönner zusammen und ist in seinem Umfang, ähnlich wie in der Schweiz, deutlich geringer als in Deutschland. Das ist keineswegs schlecht, führt es doch dazu, dass nur herausragende Tauben mit Preisen bedacht und eine „Preisschwemme“ damit vermieden wurde.
Herausgestellt wurden entsprechend dem Sinn von Europaschauen die Europa Champion auf Einzeltiere und die Europa Meister auf Kollektionen. Ansprechende Ehrenbänder bzw. Ehrengaben und Urkunden wurden ausgereicht und sind eine bleibende Erinnerung für die Sieger. Zwei Europamedaillen von der EE auf Einzeltiere, ein „Bruno Schelbert Gedächtnispokal“, gestiftet von H.J. Fuchs und eine handgemalte Holztafel, gestiftet von U. Freiburghaus als Leistungspreise standen ebenfalls zur Vergabe. Vielen Dank an alle Spender, Sponsoren und Gönner.
Letztendlich zur Erklärung, eine Vergabe der Punktzahl 96 ohne Preiszuteilung ist in Frankreich möglich und wurde so in Kembs auch angewendet.
Die einzelnen Schweizer Taubenrassen wurden in der Ausstellungsreihenfolge anders eingeteilt, als wir das gewohnt sind und eine Trennung nach Jung und Alt erfolgte auch nicht, das tat dem Ganzen keinen Abbruch, musste einfach nur zur Kenntnis genommen und berücksichtigt werden. Basis der Berichterstattung sind die jeweiligen Preisrichterurteile, sie erfahren aber durchaus Zusammenfassungen bzw. Ergänzungen, geschuldet auch mangelhafter Kenntnisse der französischen Sprache, durch den Berichterstatter. Ebenso können nicht alle hochbewerteten Tauben Platz in diesem Bericht finden, dafür bitte ich um Verständnis.
Eine Voliere, besetzt mit Luzerner Goldkragen mit Binden, eröffnete den Reigen der Schweizer Tauben. Die Qualität war nicht schlecht (94 Punkte – G. Springmeyer), um höheren Ansprüchen gerecht zu werden, muss in der Kopf- und Schnabelsubstanz noch zugelegt werden. Ebenso muss noch mehr der einheitlicheren, mehlfarbenen Grundfarbe Beachtung geschenkt werden.
Die 17 Berner Rieselköpfe entsprachen dem geforderten Typ und konnten auch in der Rieselkopfzeichnung durchweg gefallen. Wünsche nach intensiverer Grund- und Schwingenfarbe sowie nach besserer Kammfestigkeit wurden ebenso angemeldet, wie Mängel an zu breiter Kappe und Kamm bzw. grobe Flügellücke aufgezeigt.
Europachampion – 0,1 97 RA und Europameister 383 Punkte – Ch. Uebersax [CH]
Berner Spiegelschwänze 10 im blauen Farbenschlag entsprachen den Vorgaben in der Form und auch die Kopflinien konnten gefallen, wenn auch hin und wieder ein wenig mehr Stirnanstieg wünschenswert wäre. Standard-gemäß muss die Spiegelschwanzzeichnung noch ausgeprägter und einheitlicher werden. Das Körpervolumen darf bei einigen Tauben nicht weiter abnehmen und ein zu tiefer Kappensitz wird auch nicht toleriert. Trotzdem eine feine Kollektion dieser äußerst seltenen Rasse.
96 RS auf 1,0 – S. Kümpel [D]
Die 18 Berner Weißschwänze wurden in zwei Farbenschlägen vorgestellt.
12 Schwarzen hatten feine Typen in ihren Reihen, bei denen auch Zeichnung und Grundfarbe überwiegend gefallen konnten. Wünsche nach festerem Rückschluss und festeren Kammfedern führten ebenso zu Punktabstufungen, wie nicht genug durchgefärbter oder zu viel Weiß im Keil. Die sechs Blau mit weißen Binden konnten in Grundfarbe, besonders im Bauchbereich, noch gleichmäßiger sein und ein zu offener, breiter Kamm ist auch unerwünscht.
Europachampion – 0,1 97 RV und Europameister 383 Punkte – R. Baumgartner [CH] auf Schwarz
Die Berner Gugger Blauschwanz waren mit sieben Tauben aufgestallt. Nichts aus-zusetzen gab es an der Form, den Stand und die Grundfarbe. Hin und wieder konnte die Schnippe markanter sein. Von Vorteil wäre auch eine begrenztere Gugger-zeichnung. Ein erlaubtes Putzen könnte da ggf. helfen.
96 P15 auf 0,1 – M. Köhler [D]
Licht und Schatten sah man in der Kollektion der 20 Berner Lerchen. Dabei wurde wenig an der Grundfarbe, der Lerchenzeichnung und dem Brustgold kritisiert. Geäußert wurden hingegen Wünsche nach mehr Körpervolumen, höheren Kappensitz und kürzerem Abschluss. Nicht toleriert und konsequent mit deutlichen Punktabzug belegt, wurde ein zu flacher Stirnaufbau und ein Knick im Kamm.
Europachampion – 96 RA auf 0,1 – J.C.Junod [F] und Europameister 382 Punkte – P. Paridaen [B]
Die Luzerner Einfarbige mit 132 Tauben in 14 Farbenschlägen war wieder die zahlen-mäßig am Häufigsten vertretene Rasse, allerdings nicht mehr in der Dominanz voran-gegangener Europaschauen.
16 Luzerner Einfarbige im weißen Farbenschlag hatten typenhafte Tauben mit substanzvollen, breiten, geschwungenen Kopfprofilen in ihren Reihen. Kappe höher und fester sowie insgesamt strafferes Gefieder wurde gewünscht. Zu wenig Körper-volumen mit zu schmaler Form waren die aufgezeigten Mängel.
96 RS auf 0,1 und Europameister 381 Punkte – B. Sanftenberg [D]
Wenig auszusetzen an Form, Stand und Haltung gab es bei den 27 im schwarzen Farbschlag. Auch der dunkle, zarte Augenrand war weitestgehend in Ordnung. Wünsche und Mängel betrafen die Grundfarbe, die Kammfestigkeit bzw. den Spitzkappensitz.
Europachampion – 97 RA auf 0,1 und Europameister 382 Punkte – M. Klapproth [D]
Je vier Tauben im roten und im gelben Farbenschlag zeigten ihre Vorzüge im Typ und in der Farbe. Bestechend für viele Betrachter dabei die alte bekannte Täubin in Gelb. Verbesserungsfähig sind die Schnabellänge und wie so häufig die Federfestigkeit besonders im Hals und Kamm.
Europachampion – 97 RV auf 0,1 – M. Michl [D]
20 blaugehämmerte Luzerner Einfarbige beherrschten die blauen und blaufahlen Farbenschläge – in Summe 24 Tauben – in Quantität und Qualität.
Wenig beanstandet wurden der Typ und die Grundfarbe. Stark zurück gedrängt war der Kupferanteil im Hals. Auch hier von Vorteil ein festeres Hals- und Kammgefieder, ein höherer Spitzkappensitz oder eine markantere Hämmerung.
Europachampion – 96 RJ auf 0,1 und Europameister 382 Punkte auf Blaugehämmert – R. Mildner [D]
Die 12 rotfahlen und die 20 rotfahl-gehämmerten Luzerner Einfarbigen waren recht einheitlich in Form, Stand und Haltung ohne gravierende Ausfälle in dieser Hinsicht. Auch der Kopf inklusive dessen Substanz und dem Spitzkappensitz war wenig zu beanstanden. Insgesamt wurden die Gehämmerten etwas härter angefasst in der Bewertung.
Die meisten Wünsche gingen in Richtung Farbe und Zeichnung, so nach einer gleichmäßigeren Kopffarbe, einer satteren Bindenfarbe bzw. einer markanteren Hämmerung – offener oder dichter, je nach dem.
Europachampion – 97 RV auf 1,0 Rotfahl und 95 auf 0,1 Rotfahlgehämmert und Europameister 379 Punkte auf Rotfahlgehämmert – P. Lindemeier [D]
Die 24 Gelbfahlen – 9 Bindige und 15 Gehämmerte – waren nicht ganz so einheitlich in ihren Rassemerkmalen wie die rotfahlen Varianten. Besonders die Bindigen hatten mit der notwendigen Körperlänge – mehr Kürze – und der Schnabelsubstanz – substanzvoller – zu kämpfen. Spitzkappensitz, Grundfarbe mit Binden und Hämmerung boten bei dieser Farbenschlagruppe allgemein Ansatz zur Wunschformulierung.
Europachampion – 96 RS auf 1,0 und Europameister 382 Punkte auf Gelbfahl-gehämmert – A. Asam [D]
Die Luzerner Goldkragen zeigten ihre Beliebtheit und waren mit 106 Tauben, aufgeteilt in 30 ohne Binden, 73 mit Binden und drei Gehämmerte, überdurchschnittlich gut vertreten. Leider wurden durch die Farbenschlagmeldungen und einer offensichtlich fehlenden Aktualisierung des Ausstellungsprogramms fünf Farbenschläge zur Be-wertung eingeteilt, obwohl nur drei Farbenschläge an Goldkragen anerkannt sind.
Der durchgängigen, einheitlichen Bewertung tat das aber keinen Abbruch, da ein Preisrichter alle Goldkragen ohne Binden und ein weiterer Kollege alle anderen mit Binden zu bewerten hatte.
Die Goldkragen ohne Binden waren gut in der mehlfarbenen Grundfarbe und im leuchtenden Brustgold, trotzdem durften die Federn der Läufe
des Öfteren mehr Farbstoff haben, ein allgemein gehegter Wunschgedanke bei den Goldkragen. Auch die Kopfsubstanz inklusive des Schnabels war überwiegend in Ordnung. Einige Vertreter sollten aber in der Form nicht länger oder schmaler werden. Eine ausgeprägtere Zehenbefiederung, insbesondere der Mittelzehe, wurde mehrfach gefordert.
Europachampion – 97 RS auf 0,1 R. Edmüller und 96 P10 auf 0,1 E. Kutscherauer und Europameister 382 Punkte R. Edmüller [D] und 381 Punkte Prof. F. Ficker [D]
Die Goldkragen mit Binden hatten insbesondere in der Tauberklasse eine ganze Reihe von typenhaften Tauben dabei. Da passte die Form, die Größe, die Kopf- und Schnabelsubstanz und auch an der Grund- und Kragenfarbe gab es nur wenig zu mäkeln. Trotzdem waren auch hier wieder einzelne Tauber zu sehen, die zu feminin sind, mit denen kein Blumentopf in der Zucht zu gewinnen ist. In der Täubinnenklasse typenhafte Vertreterinnen, aber auch solche mit Verbesserungsbedarf in der Kopf- und Schnabelsubstanz. Zu bläulich sollten auch die 0,1 in der Grundfarbe nicht sein, dann wird ganz besonders der fehlende Farbstoff in der Laufbefiederung sichtbar bzw. ein fehlerhafter „Dreiklang“ in Kopf- Rumpf- und Lauffarbe stellt sich ein. Allgemeine Forderungen nach Gold leuchtender, Kammfedern und Rückendeckung fester sowie Laufbefiederung ausgeprägter wurden ebenfalls erhoben.
Europachampion – 97 RJ auf 1,0 und 97 RV auf 0,1 und Europameister 385 Punkte
W. Pfeiffer [D] und Europameister 381 Punkte P. Wolff [D]
Die drei gehämmerten Goldkragen waren sehenswert. Typenhafte Form mit genügend Kopf- und Schnabelsubstanz und vor allem kein Nackengold zeichnete sie aus. Hämmerung noch markanter und Kopffarbe gleichmäßiger waren die Wünsche.
Luzerner Kupferkragen in den drei Farbenschlägen – sieben ohne Binden, 14 mit Binden und drei Gehämmerte – waren ebenfalls schon zahlreicher
präsent. Dafür entschädigte aber die Qualität. Weitestgehend passten die Formvorgaben und auch an der Grundfarbe, inklusive der Rücken- und Strumpffarbe, gab es maximal Wünsche zu vermerken.
Die Kupferkragen ohne Binden waren von den drei Farbenschlagkollektionen am Ausgeglichensten, denn Form, Stand, Haltung sowie Kopfsubstanz entsprachen den Vorgaben. Wünsche, wenn auch meistens nur minimal vorhanden, betrafen die Kupferfarbe – noch leuchtender – und der Spitzkappe bzw. dem Kamm – mehr Festigkeit.
Europachampion 96 RJ auf 1,0 und Europameister 380 Punkte E. Kutscherauer [D]
Bei den Kupferkragen mit Binden waren die Wünsche hinsichtlich der Kupferfarbe ausgeprägter oder führten sogar zum Aufzeigen von Mängeln – Kupferfarbe zu wenig leuchtend, Kragenfarbe zu dürftig vorhanden.
96 P10 auf 0,1 L. Balkenhol
Im Wunschbereich lagen die Forderungen bei den Gehämmerten – Spitzkappensitz bzw. Kammgefieder fester.
Zwei kleine, aber feine Kollektionen, die in Form, Stand und Haltung überzeugten, folgten den Kupferkragen.
Die Luzerner Rieselköpfe erschienen mit sieben Exemplaren und waren hervorragend herausgebracht, d.h. Rieselkopfzeichnung und Rücken waren zulässig geputzt, so dass es dazu keine Beanstandungen gab. Auch die Grundfarbe war nahezu durchgängig in Ordnung. Mehr oder weniger bereitete eine ausreichende Laufbefiederung Probleme, hier muss züchterisch nachgebessert werden.
96 AS auf 1,0 M. Klapproth
Die sechs Luzerner Elmer in Gelb waren noch einheitlicher in ihrer Qualität. Neben den bereits beschriebenen Vorzügen muss, die durchweg typenhafte Elmerzeichnung hervorgehoben werden, da blieben keine Wünsche offen.
Gewünscht wurde vereinzelt eine etwas höhere oder fester Spitzkappe oder auch etwas mehr Schnabelsubstanz.
Europachampion 97 RS auf 1,0 und Europameister 383 Punkte Ch. Uebersax [CH]
Die Gruppe der Luzerner Schildtauben war mit 14 Tauben in vier Farbenschlägen angetreten – drei Gelbe, sechs Gelbfahle, vier Rotgesäumte und eine Gelbgesäumte.
Tauben, die den Luzerner Typ verkörperten, waren durchweg vorhanden. Überhaupt keine Ausfälle wurden in der Schild-zeichnung aufgezeigt. Gewünscht wurde mehr Winkelbein, Schildfarbe noch gleichmäßiger, Kappe höher oder fester und ebenso festeres Kammgefieder.
97 RJ auf 0,1 Rotgesäumt und 96 RS auf 1,0 Gelb E. Kutscherauer und 96 P5 auf 1,0 Gelbfahl A. Falke
Die vier Weißschwänze in Schwarz bildeten den Abschluss der Luzerner Tauben. Sie sind allesamt deutlich kräftiger geworden. Ausfälle in der
Zeichnung und in der Grundfarbe gab es auch nicht. Wünsche betrafen Kappen- und Kammfestigkeit und die Warze konnte schon mal verschliffener sein.
96 RA auf 1,0 B. Sanftenberg
Groß war der Auftrieb an Einfarbigen Schweizer Tauben, denn in Summe waren 91 in sechs Farbenschlägen davon ausgestellt. Der Paradefarbenschlag Weiß machte mit 37 Tauben den Anfang. Keine Ausfälle gab es im Typ und im Stand, wobei die Täubinnen im Schnitt noch harmonischer waren als die Tauber. Beeindruckend bei den Meisten das Kopfprofil mit einer breiten, hohen Stirn. Kappensitz höher, Kamm- und Halsgefieder fester sowie Augenrand unauffälliger wurde gewünscht oder ganz vereinzelt gar mit einem Mangel bedacht.
Europachampion auf 1,0 S. Kümpel und auf 0,1 R. Diefert und Europameister 385 Punkte R. Diefert [D]
Die Blauen – drei mit Binden und drei Gehämmert – konnten nicht überzeugen. Totalausfall bei den Bindigen wegen weißem Rücken und Wünsche oder Mängel in der Zeichnung waren die Ursache.
12 Rotfahle in einer Ausstellung waren gut vertreten. Ansprechende Typen mit dazugehörigen Kopfprofilen konnten gefallen. Mehr oder weniger Probleme gab es mit einer ausreichenden Durchfärbung des Halses oder mit intensiv genug durchgefärbten Binden.
Europachampion 96 RA auf 0,1 und Europameister 377 Punkte O. Girard [F] und 377 Punkte C. Freund [F]
Überraschend der Auftrieb von 20 Eisfarbigen mit Binden, Super! Es gab kaum Ausfälle zu verzeichnen, wenn ja, dann war das Kammgefieder nicht fest genug. Hervorzuheben sind auch die einheitliche Grundfarbe und überwiegend harmonisch verlaufende Binden. Verbessert werden muss der Spitzkappensitz und der Stirnaufbau.
Europachampion 96 SL auf 0,1 und Europameister 383 Punkte SG Meier & von Arb [CH]
Abschließend in dieser Rassegruppe folgten 16 Schwarze. Form und Stand waren in Ordnung und auch am Kopfprofil gab es wenig auszusetzen.
Anzusprechen waren aber insbesondere die Grund- und Schwingenfarbe – noch intensiver – und die Augenrandfarbe – deutlich dunkler und überbauter – wurde gefordert.
Europachampion 97 RH auf 1,0 und Europameister 383 Punkte Ch. Uebersax [CH]
Den Reigen der Thurgauer eröffneten die Mehlfarbigen.
Schön berichten zu können, dass die Mehlfarbigen mit Binden auch in einer größeren Ansammlung – 24 Tauben – wieder gezeigt wurden. Vornehmlich ein Verdienst unserer französischen Freunde.
Wie alle Thurgauer Mehlfarbigen hatten sie schon immer und haben sie auch heute kaum Probleme mit dem Typ und dem Kopfprofil. Nicht zu übersehen waren aber Probleme mit der Grund- und noch viel deutlicher mit der Schwingenfarbe.
Oft war die Grundfarbe zu wenig mehlfarben, zu bläulich und die Schwingenfarbe war nicht dunkel genug, es fehlte Farbstoff. Auch konnte das Brustgold vereinzelt intensiver leuchten.
Europachampion 96 AS auf 1,0 P. Girard.
Die 10 Gehämmerten standen den Bindigen im Typ nicht nach und das Brustgold war durchweg intensiv in seiner Färbung. Der Stirnaufbau konnte bei der ein oder anderen noch substanzvoller und steiler sein. Naturgemäß wurde die Hämmerung offener oder gleichmäßiger gefordert.
Europachampion 97 RH auf 0,1 und Europameister 381 Punkte K. Wessel [D]
Die 14 Thurgauer Weißschwänze gliederten sich in drei Blaue mit Binden und 11 Katzgraue (neuerdings Blauschimmel).
Ausgeglichen im Typ hatten die Thurgauer Weißschwänze auch viel Halsadel und die richtige Zeichnung aufzuweisen. Spitzkappe und Kamm wünschte man sich gelegentlich fester.
Europachampion 97 RS auf 1,0 Katzgrau und Europameister 384 Punkte
H. Niederklopfer [CH]
Die Thurgauer Mönche wurden angeführt von 11 im Farbenschlag Schwarz mit weißen Binden.
Recht ausgeglichen im Typ, war auch wenig Anlass die Zeichnung oder die Grundfarbe zu kritisieren. Oft wurden allerdings die Binden noch markanter und der Kamm fester gewünscht.
Europachampion 97 RJ auf 1,0 und Europameister 383 Punkte H. Kunz [CH]
Betrachtet man die blauen Varianten der
Thurgauer Mönche – 54 in Blau mit weißen Binden und fünf in Blauweißgeschuppt – dann kommt hier der europäische Gedanke bestens zum Tragen und hat sicherlich zu diesem enormen Aufgebot geführt, denn sieben Züchter aus drei Ländern waren die Aussteller. Bezeichnend ist auch, dass jeder dieser Aussteller mindestens ein Spitzentier vorstellte, Klasse!
Es waren aber nicht nur Spitzentiere zu bewundern, hinreichend viele mussten, teilweise sogar deutliche, Punktabzüge in Kauf nehmen. Grund dafür waren Defizite in der angestrebten Größe, in der Gleichmäßigkeit der Grundfarbe, aber auch in deren Färbung. Der richtige Stirnaufbau, der Spitzkappensitz, die richtige Bindenführung und -länge und die notwendige Festigkeit des Kamm- und Halsgefieders dürfen ebenso nicht vernachlässigt werden.
Europachampion 97 RH auf 0,1 Blau mit weißen Binden A. Grimaud
International gut durchmischt waren auch die Aussteller der Thurgauer Schildtauben, die 93 davon in immerhin 15 Farbenschlägen in die Ausstellung brachten.
Bei den 18 Schwarzen stimmte die Form und die Schildzeichnung, wie eigentlich bei nahezu allen Thurgauer Schildtauben. Die Züchter und Aussteller wissen eben worauf sie bei der Schwingen- und Klappenzahl zu achten haben. Mehrheitlich stimmte auch die Kopflinie mit der dazugehörigen Spitzkappe. Abgestuft wurde wegen der Grundfarbe – satter oder gleichmäßiger, dem Augenrand – überbauter oder heller gefärbt und dem Hals- und Kammgefieder – straffer.
Europachampion 96 auf 0,1 und Europachampion 380 Punkte M. Bovay [CH]
Die sechs Schwarzen mit weißen Binden und die eine schwarzweißgeschuppte entwickeln sich stetig voran. Typ und Schildzeichnung bereiten die wenigsten Probleme, Bindenlage und -reinheit schon eher.
28 rote Thurgauer Schildtauben in einer Ausstellung bekommt man auch nicht alle Tage zu Gesicht.
Schildzeichnung mit der satten Farbe war in Ordnung, wenn auch aufgrund der satten Farbe auf haarige Schildfeder besonders im Bindenbereich weiter zu achten ist. Viel mehr Wert muss aber gerade bei den Roten auf eine edle Halsführung, d.h. auf genügend Halsverjüngung, gelegt werden. Da hatten doch eine ganze Anzahl mit zu kämpfen. Die Spitzentiere zeigten das Machbare.
Europachampion 97 RH auf 0,1 E. Peter und Europameister 382 Punkte A. Aubry [CH]
Je drei Gelbe und Blaue ohne Binden folgten. Kleine, aber feine Kollektionen, ohne Ausfall mit rassigen Vertretern in ihren Reihen.
Europachampion 97 RV auf 1,0 V. Schmidt
Die Blaureihe komplettierten sieben Blaue mit Binden, fünf blaugehämmerte, zwei Blaufahle mit Binden und zwei Blaufahlgehämmerte.
Es gab so gut wie keinen Ausfall, dafür eine Reihe von hochwertigen Rassevertretern. Vereinzelt stand der Wunsch nach mehr Körpervolumen und den üblichen Wünschen an Kamm und Spitzkappe auf der Bewertungskarte sowie der einzige Ausfall wegen 10 zu 11 weißen Handschwingen.
Europameister 381 Punkte Blau mit Binden V. Schmidt [D]
Gut vertreten waren auch die fahlen Schilder – zwei Rotfahle ohne Binden, fünf Rotfahle, fünf Rotfahlgehämmerte, vier Gelbfahle und zwei Gelbfahlgehämmerte.
Der Typ, die Kopflinie mit Spitzkappe entsprachen im Wesentlichen den Vorgaben. Verbesserungsfähig sind die Zeichnungsansprüche an Binden und Hämmerung und natürlich auch immer wieder die häufig erhobenen Forderungen an Kamm- und Halsgefieder. Keine grundlegenden Ausfälle dokumentieren das gute Qualitätsniveau der fahlen Farbenschläge.
Europachampion 97 RJ auf 0,1 Rotfahl M. Morgenthaler
14 rote ! und acht gelbe Thurgauer Elmer sind in ihrer Anzahl bemerkenswert. Immer wieder sind es nicht Probleme im Typ oder im Kopfprofil, die auffallen. Vielmehr sind der Mond und die Binden so durchgefärbt, dass es gerade noch ausreicht oder aber ein Mangel festgestellt wird, weil sie fast nicht mehr sichtbar sind. Die unreine Nackenfarbe spielte diesmal eine ungeordnete Rolle.
Europachampion 96 auf 1,0 und Europameister Rot 381 Punkte L. Godin [F]
Drei Wiggertaler Farbenschwanzvarianten, 42 in Summe, waren gut vertreten, aber warum fehlten die Gelben gänzlich?
Die 10 Schwarzen konnten im Typ gefallen. Ihre Probleme hatten sie mit in Keil- und Schwanzfarbe, von deutlich durchgefärbter gewünscht, bis hin zum Mangel, Schilf in der Farbe, musste moniert werden.
96 P10 auf 1,0 B. Jacobs [BE]
Die 18 Blauen, eine bemerkenswert hochwertige Kollektion, hatten kaum Probleme in der Schwanz- und Keilfarbe. Auch der Typ stimmte. Allgemein wurden Wünsche geäußert nach höheren Kappensitz, an die Kammfestigkeit bzw. nach einer strafferen Schwingenhaltung.
Europachampion 97 RA auf 0,1 und Europameister 385 Punkte R. Baumgartner [CH]
Schnittig in der Form, offenbarten sich die 14 Roten, doch auch sie hatten einige Probleme mit der geforderten satten Schwanz- und Keilfarbe. Die beiden Spitzentiere zeigten da das Machbare. Der unauffällige, helle Augenrand sollte auch nicht vernachlässigt werden.
Europachampion 97 RH auf 1,0 K. Porzel
Die Sankt Galler Flügeltauben werden seit Jahren von wenigen Enthusiasten emsig gefördert.
Zwei Farbenschläge, 16 in Schwarz und vier in Blau mit weißen Binden, konnten im Typ gefallen und nur vereinzelt wurden Abweichungen in der
Zeichnung oder in der Farbe festgestellt. Stirnaufbau, Haubensitz, Kammfestigkeit und Flügelhaltung sind Wünsche gewesen und 12 Schwanzfedern sollten auch da sein.
Europachampion 97 RH auf 0,1 Schwarz und Europameister 383 Punkte Ch. Uebersax [CH]
Von den gemeldeten 23 Aargauer Weißschwänzen blieben leider 13 zuhause – schade! – so dass nur 10 und davon acht in Blau ohne Binden und zwei mit Binden zu beurteilen waren. Die Qualität war recht durchwachsen. Kappensitz, Keilfarbe und Fußwerk bildeten die Angriffspunkte und wurden entsprechend der Abweichung mit Punktabzügen bedacht.
Europachampion 96 SM auf 1,0 Blau o. Binden und Europameister 380 Punkte R. Edmüller [D]
Wann waren schon einmal 53 Züricher Weißschwänze außerhalb der Schweiz in einer Ausstellung gemeldet, Super!?
Genügend Scheitelrundung, genügend Körpervolumen, wenig auffallender Augenrand bzw. genügend Zehenbefiederung waren Kritikpunkte in nahezu allen Farbenschlägen.
Die 14 Schwarzen und die 9 (weitere sechs = leer) Blau ohne Binden waren recht einheitlich im Typ und Größe. Ausgenommen dem Körpervolumen bildeten die restlichen, bereits beschriebenen Kritikansätze die Grundlage zur Klassifizierung.
Europachampion 97 RJ auf 0,1 Th. Gaille
Zwei Blau mit Binden, eine Blaugehämmerte, 13 Blau mit weißen Binden, vier Blauweißgeschuppte und vier Blaufahle mit Binden sind Seltenheiten, die fördernd beurteilt wurden, gab es doch neben den allgemeinen, zum Teil weitere erhebliche Probleme, denen sich die Züchter aktiv widmen sollten. Diese Probleme betrafen neben Forderungen nach einer einheitlichen Größe im Besonderen Abweichungen in der Zeichnung und Farbe. Einheitliche Grundfarbe, Bindenlage, -länge und -farbe sowie Markanz in der Schuppung sind da die Verbesserungspotentiale.
Europachampion 96 auf 0,1 Blau m. weißen Binden und Europameister 378 Punkte J. Pascal [F]
Berner Halbschnäbler – einer in Schwarzgescheckt und 14 in Rotgescheckt – standen am Anfang der „Besonderen“ Schweizer Taubenrassen.
Wenig aussetzen gab es an der Größe und am Typ und auch die gebrandete Zeichnung war überwiegend markant. Höherer und festerer Kappensitz, intensivere Augenrandfarbe und eine nicht zu grobe Struktur des Augenrands wurden dagegen gefordert.
Europachampion 97 RS auf 0,1 Rotgescheckt und Europameister 382 Punkte S. Berland [F]
Die traditionellen, blauen Farbenschläge der Eichbühler – acht ohne Binden, sieben mit Binden und 13 blaugehämmerte – bildeten in der Ausstellung das Grundgerüst dieser Rasse.
Der leicht abfallende Stand und die geduckte Haltung waren vorhanden. Häufig, wie so oft gefordert, wurde der Hinterkopf kantiger, der Keil gefüllter und der Augenrand zarter und zusätzlich bei den Blaugehämmerten mehr Körpervolumen. Nicht außer Acht gelassen werden sollte auch eine zum Kopf des Eichbühler gehörende ausreichende Kopflänge, denn nur dadurch kommt der Eidechsenkopf wirklich zur Geltung.
Europachampion 96 RH auf 1,0 Blau mit Binden und 97 RV auf 0,1 Blaugehämmert und Europameister 379 Punkte T. Gaille [CH]
Die fahlen Farbenschläge – zwei Rotfahle, eine Rotfahlgehämmerte, zwei Mehlfarbig ohne, drei mit Binden und eine Gehämmerte stecken mehr oder weniger in den Kinderschuhen. Alles was bisher zu den blauen Eichbühler an Wünschen und Mängeln aufgezeigt wurde, findet sich in der Beurteilung dieser Farbenschläge, häufig noch verstärkt, wieder.
Viel züchterische Arbeit, hoffentlich bald auf breiterer Schulter verteilt, ist notwendig, um sie an die Qualität der Blauen heranzuführen.
Man könnte zufrieden sein, wenn man 58 Poster in 10 Farbenschlägen als gutes Meldeergebnis in Erwägung zieht. Leider waren, neben herausragenden Vertretern, aber zu viele Poster dabei, die große bis größte Defizite in den geforderten Rassemerkmalen hatten.
Sechs Weiße in durchschnittlicher Qualität ohne herausragenden Vertreter müssten in der Haltung abfallender sein, der Augenrand sollte weniger auffallen also abgedeckter sein und der Schnabel könnte teilweise auch mehr Substanz haben.
Die Blaureihe – zwei Schimmel, einmal Blau ohne und einmal mit Binden, acht Blaugehämmerte und zwei Blaufahle sowie in der Betrachtung dieser Gruppe zwei dominant Rote – konnten auch nicht vollends überzeugen. Neben ansehnlichen Vertretern der Blauschimmel / Blau mit Binden waren bei den restlichen doch häufig Kritiken in Richtung Haltung, Stand, Körperlänge, Kopf, Augenrand, wie auch 11 Schwanzfedern als Wunsch oder als Mangel formuliert. Also auch hier ein reiches züchterisches Betätigungsfeld, um voran zu kommen.
96 P10 auf 0,1 Blauschimmel Dr. G. Breitbarth
Auch die im Katalog ausgewiesenen Rotfahlen ohne Binden hatten welche und so kamen in dieser Kollektion 17 Rotfahle zusammen.
Es waren super Typen mit exakter Körperlänge, genügend Standfreiheit, abfallender Haltung und trapezförmigen Kopf vorhanden, bei denen nur Nuancen – Augenrandabdeckung, Farbintensität der Binden oder Warzenaufbau – über die Punktvergabe entschieden.
Zwei Totalausfälle wegen falscher Augenfarbe trübten leider dieses Bild ein wenig.
Europachampion 97 RV auf 1,0 und 97 RH auf 0,1 und Europameister 386 Punkte J. Lasch [D]
Noch katastrophaler das Bild bei den neun Rotgehämmerten, denn gleich vier Totalausfälle wegen falscher Augenfarbe, hier ist Zuchtwartarbeit notwendig!
Im Wunschbereich die Forderungen mehr Standfreiheit, Hinterpartie kürzer oder Warze feiner betrafen den Rest, ohne dass eine Taube besonders herausragte.
Ansehnlich auch die Kollektion der 10 Gelbfahlen, wobei die Tauber besser waren als die Täubinnen. Typhafte Form und ausreichend abfallende Haltung wurden relativiert durch Wünsche nach mehr Kopfplatte, nach kantigeren Nackenabgang oder Augenrand überbauter sowie Halsfarbe gleichmäßiger. Grundfarbe und Binden waren in Ordnung.
97 RJ auf 1,0 W. Pfeiffer
Die acht Schweizer Kröpfer in Gelbfahlgemöncht waren herrlich anzusehen, denn sie zeigten zu jeder Zeit eine bemerkenswerte Blasfreudigkeit. Neben der Blasfreudigkeit passte die Größe und auch die Farbe und Zeichnung waren nicht zu beanstanden.
Wünsche betrafen die Hinterpartie, etwas kürzer und den Kamm, noch fester. Zu offene Haube wurde nicht übersehen und deshalb bemängelt.
Europachampion 97 RS auf 0,1 und Europameister 383 Punkte A. Asam [D]
Die Mönche der Schweizer Kröpfer in den weiteren Farbenschlägen befinden sich am Anfang ihrer Entwicklung und müssen noch reifen. Formulierte Wünsche und Mängel sollten im züchterischen Entwicklungsprozess beachtet werden, die Gelbfahlen können dabei als lebende Beispiele zum Vorbild genommen werden.
Züchter aus vier Ländern haben sich an der EE beteiligt und bewiesen, dass sie gewillt und in der Lage sind den Erhaltungs- und Entwicklungsprozess unserer wunderschönen Schweizer Tauben auf europäischer Ebene gleichberechtigt zu gestalten.
Unter Beweis gestellt wurde dies auch durch die Vergabe der Europachampion und Europameister. So international, wie die Beteiligung der Züchter, war auch der Kreis der Gewinner, denn von 42 vergebenen Champion gingen 21 nach Deutschland, 13 in die Schweiz und 8 verblieben in Frankreich und eine ähnliche Verteilung bei den Meistern, die 34 teilten sich auf in 16 mal Deutschland, 11 mal Schweiz, 6 mal Frankreich und einmal Belgien.
Die Bewertungsergebnisse dieser EE wiederspiegeln auf der einen Seite einen hohen Zuchtstand bei vielen Rassen und Farbenschlägen, zeigen aber anderseits auch die Notwendigkeit auf breitgefächert nach Verbesserungen zu streben. Wenn das in enger Zusammenarbeit unter den Züchtern geschieht, so wie verschiedentlich auch schon über Ländergrenzen hinaus praktiziert, dann kann dieser Prozess nur beschleunigt werden.
Auch Kembs hat dazu seinen eigenen Beitrag geleistet, standen doch nicht allein die Bewertungsergebnisse im Vordergrund, sondern wurden auch viele Gespräche geführt, Erfahrungen dabei ausgetauscht, Freundschaften gepflegt oder geknüpft, Tauben begutachtet, Zuchttiere ausgetauscht oder solcher Austausch für die Zukunft geplant.
Nutzen wir die nächsten zwei Jahre intensiv, um unsere wunderschönen Schweizer Taubenrassen weiter voran zu bringen.
Nach Kembs folgt Thun im Januar 2022 mit der 5. Eigenständige Europaschau für Schweizer Tauben im Rahmen des 100jährigen Jubiläums des Schweizer Taubenzucht Verband.
Der nächste Termin den europäischen Gedanken in der Zucht der Schweizer Tauben zu manifestieren.
Viel Glück und Gesundheit!
Wolfgang Pfeiffer
1. Vorsitzender des Sondervereins der Züchter Schweizer Taubenrassen