Sächsische Weißschwänze – Stefan Schneider, Großhartmannsdorf
Sächsische Weißschwänze – Stefan Schneider, Großhartmannsdorf
Sächsische Farbentauben gehören zum Erzgebirge wie die Schwibbögen an Weihnachten in den Fenstern, der Schnee und die langen Winter.
Sächsische Farbentauben gehören ebenso zur Familie von Stefan Schneider.
Und dies nicht nur in der vierten Generation, sondern auch im Umfeld bei den Verwandten.
„Es liegt bei uns im Blut, jeder Familienzweig hat Tauben, das ist ein dominantes Gen bei uns“,
freut sich der erfolgreiche Züchter aus Großhartmannsdorf.
Dabei hat er gar nicht mit Sächsischen Farbentauben angefangen. Süddeutsche Weißschwänze hat der heute 31-Jährigen 1997 zum Start als Züchter auserkoren. Die Sächsischen kommen erst später hinzu. „Das liegt nahe, wenn du im Erzgebirge wohnst und wenn die Vorfahren auch schon Sächsische Farbentauben hatten“, sagt Stefan Schneider. Der Großvater züchtete Sächsische Mönchtauben und so ging es weiter bis heute. „Die Taubenzucht ist bei uns familiär geführt“, erklärt Stefan Schneider.
Er verrät noch etwas und das betrifft ihn: Er hat eine Vorliebe für blaues Geflügel und Tauben. „Ich habe jede Menge Deutsche Doppelkuppige Trommeltauben, Lahore und blaue Süddeutsche und Sächsische Weißschwänze, dazu Zwerg-Brahma in gelbblau-columbia und Steinbacher Kampfgänse – natürlich auch im blauen Farbenschlag.“
Es ist aber nicht nur die Farbe und das Farbspiel, das ihn an seinen Sächsischen Weißschwänzen begeistert. Es sind auch die klaren Richtlinien für die Farbentauben.
„Es muss eben alles stimmen“, führt der Leiter einer Finanzkanzlei aus. Dabei meint er nicht nur die satte Farbe mit viel Glanz, auch die Zuchtfreudigkeit der Sächsischen Farbentauben und ihre Fluggewandtheit lassen ihn ins Schwärmen kommen. Trotz des späten Zuchtbeginns, den das Wetter im Erzgebirge mit sich bringt, sind fünf Bruten mit jeweils zwei Jungtieren möglich. „Wir sind damit dicht dran an den Ursprungstauben. Wer die Tauben in Aktion sieht, muss erkennen, wie flink sie sind und auch der Freiflug macht ihnen keine Probleme. Ein Zuchtfreund in der Nähe hat seine Sächsischen Farbentauben noch im Freiflug.“
Freiflug kann Stefan Schneider seinen Tauben nicht mehr gewähren. „Wir wohnen an einem Naturschutzgebiet, da werden die Tauben täglich weniger.“
Also handelt er und hält seine rund 300 Farbentauben und Lahore in großzügigen Volieren. Der zweifache Familienvater, der seit 2014 als Preisrichter und heute auch als Sonderrichter für Süddeutsche- und Sächsische Farbentauben unterwegs ist, kann auf viele Erfolge bei beiden weißschwänzigen Rassen verweisen. Höchstnoten bei den Hauptsonderschauen der Sachsen in Zwönitz, zweimal Deutscher Meister Bundessieger, mehrfacher Leistungspreis-Gewinner beim SV der Süddeutschen Farbentauben und des VDT-Ehrenbandes.
Wer wie er, ein Faible für blaue Tauben hat und das Farbspiel der Sächsischen Weißschwänze liebt, der sollte sich unbedingt an der Versteigerung des Spitzenpaares in blau mit weißen Binden bei der VDT-Schau beteiligen. Und keine Angst: Sächsische Farbentauben begeistern nicht nur im Erzgebirge und sie sind trotz ihrer Latschen sehr pflegeleicht und wie Stefan Schneider bereits ausgeführt hat, eigentlich eine Rasse für jeden Züchter überall in Deutschland.
Peter Jahn