Vogtländer Weißkopf – Trommeltauben – Jörg Markstein, Hartenstein
Vogtländer Weißkopf – Trommeltauben – Jörg Markstein, Hartenstein
„Manche behaupten heute noch, ich hätte nicht meine Frau, sondern die Tauben geheiratet“, erzählt Jörg Markstein schmunzelnd. Das hängt ganz einfach damit zusammen, dass sein verstorbener Schwiegervater, Rolf Landgraf, ein ganz bekannter Trommeltaubenzüchter war. Nach dessen Tod hat sich Jörg Markstein für die Weiterführung der Trommeltaubenzucht entschieden.
Doch der Reihe nach: „Meine ersten Rassetauben, Schlesische Kröpfer, bekam ich mit 14 Jahren von einem Vereinsmitglied geschenkt. Da mein Vater auch Rassetaubenzüchter war, bin ich schon von Kindesbeinen an diesem Hobby verbunden. Mit Thüringer Schwalben schwarz mit Haube ging es weiter“, beschreibt Jörg Markstein die Anfänge seiner züchterischen Laufbahn. Mit den schwarzen Thüringer Schwalben sind die ersten Erfolge bei Ausstellungen zu verzeichnen.
Seit 35 Jahren züchtet er nun Vogtländer Trommeltauben und Deutsche schnabelkuppige Trommeltauben in blau-gehämmert. 33 Jahre sind seit der Hochzeit mit der Tochter von Rolf Landgraf vergangen. Sie wohnen in ihrem Elternhaus in der Wiesenstraße in Hartenstein. Die Kleinstadt südöstlich von Zwickau, an der Zwickauer Mulde im Westerzgebirge hat eine lange Geschichte. Erstmals 1378 als Städtlein erwähnt, soll sie eine Gründung der Meinheringer sein. Diese haben bereits im 12. Jahrhundert an der Handelsstraße von Zwickau nach Böhmen die Burg Hartenstein errichtet. Heute ist nur noch eine Ruine davon erhalten, denn die zum Schloss umgebaute Burg ist bei einem amerikanischen Bombenangriff am 20. April 1945 fast vollständig zerstört worden.
Zurück zur Taubenzucht: Jörg Markstein wird bei der Zucht seiner Schnabelkuppen und Vogtländer von seiner Frau immer unterstützt.
Sie verstehen die Rassetaubenzucht, als „ein Hobby für die ganze Familie“.
Als im Jahr 1984 ist die Entscheidung für die Weiterführung der Trommeltaubenzucht „Deutsche Schnabelkuppige“ und „Vogtländer“ gefallen ist, stellen sich die Erfolge schnell ein. Die Liste ist lang und darauf stehen ein Deutscher Champion in Ulm 2014 und zwei Anwartschaften, ein Welt Champion errungen bei der Weltschau in Zwönitz, zwei Siegerbänder, das Europasiegerband, zehn VDT- Ehrenbänder, ebenso viele Deutsche Meister Titel, dreimal Bundessieger. Dazu kommen einige SV-Meister und 175 Höchstnoten. Vielleicht liegt das Erfolgsrezept darin:
„Ich habe 60 Trommeltauben und achte immer darauf, dass es nicht zu viele werden.“
Seit 1984 ist Jörg Markstein Mitglied im GZV 1897 Zschocken e.V. Er gehört bereits viele Jahre dem Vorstand an, bekleidet vier Jahre das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden und steht seit sechs Jahren an der Vereinsspitze. Natürlich ist der Erzgebirgler Mitglied im SV der Trommeltaubenzüchter von 1912 sowie in der Gruppe Süd, in der er seit 21 Jahren das Amt des Kassierers ausübt. Genauso selbstverständlich ist für Jörg Markstein die Mitgliedschaft im SV Vogtländische Trommeltauben und im Vogtländischen Rassetaubenclub. Fragt man Jörg Markstein nach seinen Wünschen für die Zukunft, so sagt er: „Ich bin diesen Tauben bis heute treu geblieben und hoffe, es geht noch lange so weiter.“
Peter Jahn