Strasser – Hans Arenz, Gergweis
Strasser – Hans Arenz, Gergweis
Strasser gehören zu den traditionellsten Rassetauben überhaupt und erfreuen sich bis heute einer großen Beliebtheit unter den Züchtern. Wer die Siegertiere auf VDT – und den Hauptsonderschauen genauer unter die Lupe nimmt, der wird bei den Farbenschlägen rot und gelb unweigerlich über Hans Arenz aus dem niederbayerischen Gergweis stolpern.
Geboren 1939 im rumänischen Temeschburg (rum. Timișoara), war Hans Arenz von Kindesbein an mit der Kleintierzucht verbunden. Strasser hatten es ihm, neben den Rumänischen Bärtchentümmlern die er bis heute als Hommage an seine rumänischen Wurzeln züchtet, besonders angetan.
Strasser sind große Rassetauben die entsprechend Platz benötigen. Diesem Umstand trug auch Hans Arenz bei der Planung seiner Zuchtanlage Rechnung. Sie ist zwar einfach, aber sehr praktisch ausgestattet, sodass die 24 Zuchtpaare ideale Bedingungen vorfinden.
Insgesamt sind drei Zuchtschläge mit je 3 x 3 Meter vorhanden, dazu kommt noch ein ebenfalls 3 x 3 Meter großer Aufenthaltsraum, in dem neben dem Futter, den Ausstellungskäfigen auch ein Schreibtisch für die anfallenden Schriftaufgaben vorhanden ist.
“Hans Arenz plaudert aus dem Nähkästchen”
Um den Strassern während der Brut die nötige Ruhe zu bieten, sind an den Vorderfronten der Nistzellen etwa zur Hälfte Holzplatten angebracht. Dahinter sitzen die Tauben absolut ungestört, was Hans Arenz gerade bei den Strassern sehr wichtig findet – unter Umständen können sie nämlich durchaus zänkisch sein, was dann unweigerlich zu Verlusten führt.
Ein intensives Brutgehabe ist für Hans Arenz bei seinen Strassern Pflicht. Die Vitalität seines Taubenbestandes steht bei ihm ganz oben auf der züchterischen Agenda und dementsprechend zuchtfreudig sind seine Tauben. Paare die diesen Anforderungen nicht gerecht werden, werden aus der Zucht genommen. Zuchtpaare, die es in einem Jahr auf sechs bis acht Jungtiere bringen, sind somit in seinem Schlag die Regel und nicht die Ausnahme.
Seine Strasser füttert Hans Arenz mit einem handelsüblichen Taubenmischfutter, dem je nach Jahreszeit Weizen, Gerste und Hafer, sowie Sonneblumenkerne zugemischt werden. Der Haferanteil ist mit bis zu 40 Prozent der Gesamtmischung während der Zuchtzeit sehr hoch angesetzt, allerdings ist man verwundert wie gerne die Tiere diesen aufnehmen. Durch seinen hohen Anteil an Ballaststoffen (es wird ungeschälter Hafer gereicht), verhindert er ein verfetten der Zuchttauben und sorgt für eine gute Verdauung. Der regelmäßige Zugang zum Freien mit täglichen Bädern für den individuellen Taubenkomfort gehören ebenso zum Rundum-Wohlfühlprogramm wie das reichen von Leckerchen in Form von Sonnenblumenkernen, über die sich die Tauben mit Begeisterung hermachen.
Weniger ist oftmals mehr und dies zeigt sich zweifelsohne in den Erfolgen, die Hans Arenz im Laufe seiner Züchterkarriere für sich verbuchen konnte: Mehrfacher Bayerischer Meister, Deutscher Meister, Bundessieger, Strasserchampion, Europachampion und Strassereuropameister – Dies sind neben unzähligen weiteren Ehrenbändern schon ein deutlicher Beweis für stetige, kontinuierliche Zuchtarbeit
Für die Rassetaubenversteigerung 2017 des VDT stiftet Zuchtfeund Arenz aus seiner Spitzenzucht 1,1 Strasser in gelb.
Photos: Wilhelm Bauer