Sinnvolles Training für Kropftauben

  • Dieses Thema ist leer.
  • Ersteller
    Thema
  • #9021
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo, Kropftaubenzüchter,
    ich züchte seit mehreren Jahren Kropftauben verschiedener Rassen, z.Z. Voorburger Schildkröpfer. Da ich bereits während meiner Jugendzeit Kröpfererfahrungen habe, ist mir diese Gattung nicht fremd. Trotzdem wäre ich einmal an einem Erfahrungsaustausch über das Training für die Schau von Kropftauben interessiert. Bitte teilt mir doch einmal im Rahmen dieses Forums Eure Art des vorbereitenden Trainings von Kropftauben mit. Ich wäre für sinnvolle Hinweise sehr dankbar.
    In der Hoffnung auf konstruktive Duiskussionsbeiträge grüßt Euch
    H. Sderra

Ansicht von 5 Antworten – 1 bis 5 (von insgesamt 5)
  • Autor
    Antworten
  • #9412
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo Kropftaubenzüchter

    Die Diversen beiträge helfen mir sehr ,da ich gerade am überlegen bin mir eine zweite Rasse anzuschaffen.Nun meine Frage:Kann man Kropftauben als zweitrasse halten oder sind zu Zeitintensiv?

    Coyoti 8)

    #9411
    Anonym
    Inaktiv

    Liebe Kropftaubenzüchter,

    den bisher geschriebenen Beiträgen stimme ich absolut zu.
    Mein Radio läuft während der Zeit die ich bei meinen Schlesischen
    Kröpfern verbringe (ca. 2-3 Std am Tag). Ich habe 7 Trainingsplätze
    zur Verfügung. Die Kröpfer bleiben 24 Std im Käfig. Bei ca. 50 Jungtieren
    und 20 Alttieren hat man immer mehrere Tagen bis die gleichen Tauben wieder in den Käfig müssen. Mit dem Training fange ich etwa im August an. Ich habe die Käfige in meinem Versorgungsgang stehen, die Tauben sehen mich also dauernd an den Käfigen herlaufen, das muß reichen.
    Bei meinen Tauben laufe ich ständig in einem weißen T-Shirt herum. Damit hoffe ich, sie an den weißen Kittel der Preisrichter zu gewöhnen.
    Wenn die Kröpfer ca. 5 bis 6 mal im Käfig waren kennen sie das Spiel
    schon ziemlich gut.
    Einer der vorherigen Diskussionsteilnehmer sprach vom Wesen der
    Kröpfer, sich vor dem Preisrichter im Käfig zu zeigen. Dies halte ich auch für sehr, sehr wichtig. Wenn man solche Kröpfer hat, kann man sich glücklich schätzen, zumal ich davon überzeugt bin, dass sich “das Wesen”
    der Kröpfer weitervererbt. So nun mache ich erst einmal Pause.
    Ich werde das Forum weiter beobachten.

    Mit freundlichen Grüßen
    Kurt Flörke

    #9410
    Anonym
    Inaktiv

    Hallo, Martin, Hallo, Hendrik,
    danke für Eure netten und sehr informativen Beiträge. Es ist allerdings recht schade, dass sich bisher nur wenige an dieser Diskussion beteiligt haben. Ob sie wohl daran denken, ihre “Weisheiten” besser für sich zu behalten. Aber: Ich bin zuversichtlich, dass sich noch weitere Zuchtfreunde hieran beteiligen.
    Euch wünsche ich für das Zuchtjahr 2005 die besten Erfolge.
    Es grüßt Euch H. Sderra

    #9409
    Anonym
    Inaktiv

    @ Hermann Sderra:

    Ich kann den Gedanken von M. Zerna nur zustimmen und möchte nur noch ein zwei kleine Tips von meinen Erfahrungen mit Thüringer Kröpfern geben. In der Zeit der Kafiggewöhnung ruhig zu den Jungtieren auch käfigerfahrene Alttiere stellen. So werden die Jungtiere animiert sich im Käfig zu präsentieren. Hilfreich ist auch, wenn du wärend der Gewöhnung ein Radio, natürlich nicht in ohrenbetäubender Lautstärke, bei den Käfigen hast. So gewöhnst du die Tiere an ungewöhnliche Geräusche.
    Zwei bis drei Tage vor dem Einsetzen bekommen meine Tiere Betz Vital6 Futter pur, also ohne Beimischung von 50 % Weizen/Gerste. Dann sind die Tiere zur Bewertung in voller Blüte.
    Vielleicht hilft dir das ein wenig.

    Mfg

    #9408
    Anonym
    Inaktiv

    Guten Tag Hermann,
    Du hast ein ganz wichtiges Thema angesprochen. Bisher waren die Reaktionen gering.
    Genau: Ich habe mich in meinen “Glanzzeiten” auch mit Voorburgern befaßt, weil ich die Rasse absolut toll finde. Von Natur aus “zeigen” sich diese Kröpfer sehr gut, wenn man zeitig trennt und entsprechend füttert. Selbstverständlich habe ich die Tiere auch rechtzeitig an den Käfig gewöhnt. Das nicht in “Maratonsitzungen” (eine Woche am Stück) geschehen, sondern öffter mit Beginn der Mauser und relativ kurzzeitig.
    Die Kunst bei den Kropftauben besteht ja darin, Täuber auf den Punkt genau in Hochform zu bringen.
    Meine Erfahrungen waren dabei:
    1. Die 1,0 dürfen keine 0,1 in der Trennzeit sehen,
    2. Zu Menschen müssen die Tauben absolutes Vertrauen haben,
    3. Akustische Signale (schnippende Finger, brummen….) müssen ihnen vertraut sein und gewünschte Stimmungen erzeugen.
    Hermann, das alles klappt nur, wenn genetisch das “sich zeigen” verankert ist. Ich möchte dazu ein Beispiel aus der Vergangenheit berichten.
    In der DDR gab es ein sogenanntes Aufblasgerät für Kropftauben. Der Erfinder hatte ganz pragmatisch gehandelt, weil es eigentlich nicht zumutbar war, 90 Kropftauben mit dem Mund anzublasen. Ich kenne das selbst und sage, nicht sonderlich lecker! Abgesehen von den kleinen Rassen zeigten sich Kröpfer früher sehr schlecht.
    Mein Freund Günter Teetz, lange Jahre Zuchtwart der Steiger in der SZG und dem SV bekam vor vielen Jahren eine rote Täubin von dem längst verstorbenen Steiger-As Hauptmannel durch die Mauer geschmuggelt. Für uns fast unbegreiflich, die Taube “marschierte” im Käfig, zeigte sich ständig. Auch ihre Nachzucht wußte wie man sich vor einem PR “verkauft”. Seit dem Tag besaß Günter Teetz Steigerkröpfer, die sich, vorausgesetzt richtig gehalten, im Käfig ohne Aufblasgerät präsentierten.
    1986 habe ich selbst noch auf der HSS der Steiger als PR die Farben weiß und Teile von rot bewertet. Dort waren alle Weibchen voll da, die Täuber nur zu 60 Prozent. Mit dieser Erkenntnis bin ich so umgegangen, daß ich immer erst die 0,1 bewertete und danach 1,0. Die Herren der Schöpfung sind früh offensichtlich noch verschlafener. Am Vormittag wird das Bild erheblich anders.
    Keine Frage: Nicht nur äußere Rassemerkmale sind genetisch verankert! Auch das Wesen und die Psyche gehören dazu. Hier muß dann genau so selektiert werden, als hätten sie eine schlechte Farbe oder ein schlechtes Auge!
    Hermann, das war ein Ausflug weg von den Modenesern zu den Kropftauben. Vielleicht wissen weitere Züchter etwas zu dem Thema.
    Martin Zerna

Ansicht von 5 Antworten – 1 bis 5 (von insgesamt 5)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.