Lieber Werner,
Fredi hat bereits einige Antworten auf Deine Frage gegeben.
Du beziehst Dich sicher auf Verbesserungen im Typ, oder irre ich?
Wenn ich an die Jahre 1965 bis 1990 denke, da gab es im Osten, speziell im Raum Berlin, nur wenige Züchter der Kupfrigen. Kopplin, der in den 60er Jahren für damalige Verhältnisse feines Material besaß, ging Ende 60 in den Raum Frankfurt/Main. Reimer züchtete danach massiv die Farbe, starb leider bald. Heinz Meyer präsentierte immer nette Tauben, vor allem mit Feinheiten wie feuriger Kupferfarbe, strahlenden Iriden und tadellosem Augenrand. Aber,….! Der Hals war kurz und steif, die Flügel auf dem Schwanz ruhend (!!!). Wenn einmal ein Tier in Ermüdung die Schwingen unter den Schwanz fallen ließ, kam gleich der Ruf: “Hier, der trägt sogar!”
Werner, heute sieht man auf Schauen wie Du weißt gelegentlich Kupfrige im Typ , die Halslänge, Zitterhasigkeit, einen ordentlichen Augenrand und unter dem Schwanz getragene Schwingen besitzen. Meist ist die Farbe dieser Kandidaten nicht so sonderlich toll.
Fredi hatte einige knallharte Fakten genannt. Es gibt nicht das Rezept, wonach man unbedingt züchten sollte.
Was die Figur und den Typ angeht, würde ich einen Täuber mit absoluter Superfarbe an eine dunkelblaue Täubin stellen. Diese Taube findet man nur bei Freunden und bekommt sie eventuell geborgt. Die kann ruhig groß sein, einen langen Hals besitzen, Latschen…, eben ein etwas übertriebener “moderner” Kurzer Berliner. Einige Junge davon ziehen und die Geschwister untereinader paaren und wieder daraus ziehen was nur möglich ist. Daraus können Tauben mendeln, die eine brauchbare Farbe und den richtigen Typ besitzen. Der Anteil von Tieren mit schwarzblauer Farbe und Rost (Kupfer) überwiegt, in der 2. Etappe gibt es genügend “Rußpudel”.
Etwas skeptisch bin ich bei Kreuzungen mit Isabell oder Rotstreifern. Bei Isabellkreuzungen tauchen eine schlechte Rand- und Schnabelwurzelfarbe auf, bei beiden genannten Einkreuzungsfarben gibt es viele Farbprobleme (weiße Latschen, weißer Bauch, alle möglichen braungrauen und lehmigen Töne). Derartige Tauben sah ich schon in meiner Jugend.
Werner, wer wagt gewinnt! Garantieren kann hierfür kein Mensch. Die passende Täubin sitzt garantiert bei Fredi Rosenthal oder Günter Lechler. Borge Dir so eine “Rakete” zu Zucht, noch in diesem Sommer!
Martin Zerna