Erste Eindrücke von der HSS Französische Kröpfer 15.-17.12.2023 in Calau
Unsere HSS wurde von 12 Züchter mit 160 Französischen Kröpfern beschickt. Hartmut Buchler und seine Mannschaft hatten vorzügliche Bedingungen geschaffen und für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Als SR fungierten Uwe Weiß, Sven Schweder und Hans Schingen, die gut abgestimmt für einheitliche Bewertungsmaßstäbe sorgten. Wie seit vielen Jahren wurde stark figurorientiert bewertet, alle Nebensächlichkeiten auch als solche behandelt.
Die Qualität war in den Hauptfarbenschlägen hervorragend, bei den weniger verbreiteten Farben aber auch stark schwankend. Figürliche Grundvoraussetzungen für eine sg-Benotung sind ausreichende Größe, gut ausgebildete Dreibogenlinie und hohe, möglichst parallele Beinstellung.
22 Weiße von zwei Ausstellern waren bei den Täubern von hoher Qualität. Die Wünsche waren mehr Flügelkreuzen, noch markantere Schnürung und aufrechtere Haltung. Christoph Taubert errang v und zwei hv. Die Täubinnen enttäuschten in der Rasseausprägung. Zu wenig Größe, wenig Standhöhe mit wenig Fersenwinkelung, lange Hinterpartien und waagerechte Haltung lassen sg-Noten nicht zu. Ein paar Ausnahmen geben Hoffnung und bescherten Uwe Weiß zwei hv-Noten.
Größte Überraschung waren 32 Schwarze von fünf Züchtern. Ein solches Ergebnis wurde seit 30 Jahren nicht erreicht. Sehr gute Größe, aufrechte Haltung und zumeist gutes Blasvermögen wiesen die meisten männlichen Vertreter auf. Differenzierter war das Bild bei den Täubinnen, denen z.T. mehr Blasvermögen, aufrechtere Haltung und ausgeprägtere Dreibogenlinie gewünscht wurde. V: H. Schingen (2x), W. Neumüller; Hv: H. Stern (2x).
33 Rote von vier Züchtern, davon allein 18 von Uwe Weiß, waren überragend in der Spitze, aber auch mit Tieren von minderer Qualität besetzt. Fast alle Spitzenpreise sowie 2x „v“ und 3x „hv“ errang Uwe Weiß. Die ausgezeichneten Täuber waren schon in Leipzig aufgefallen. Bei der Wahl des Champion wurde unumstritten der rote 1,0 herausgestellt – herzlichen Glückwunsch!
Nur 11 Gelbe von drei Ausstellern zeigten typische Hauptrassemerkmale. Schlanke Körper mit bester Dreibogenlinie und guter Flügellage war bei vielen feststellbar. Wünsche nach mehr Standfestigkeit wurden geäußert. Trotz Einstreu, war der Boden aber auch sehr glatt, Wellpappe sollte bei langbeinigen Kröpfern Standard sein. V und 2x hv für H. Schingen.
Sehr gut vertreten waren die Dunklen mit 23 Tieren (1x leer) von vier Züchtern. Die Stagnation der letzten Jahre scheint trotz des Todes von Reiner Briesning überwunden. Vor allem Sven Schweder (v, 3x hv) konnte mit seinen Tieren große Fortschritte nachweisen. Natürlich gab es auch etliche Wünsche nach korrekterer Zeichnung, ausgeprägterer Dreibogenlinie und besserer Flügellage.
Die größte Enttäuschung stellte die Blauen dar. Nur fünf Tiere, davon vier zum Vergessen! Wie kann man den Niedergang erklären? Die Hoffnung liegt im Vorhandensein weiterer Zuchten, die leider nicht zugegen waren.
Nur ein blaugehämmerter Jungtäuber, mit sehr gutem Typ und korrekter Hämmerung.
13 Rotfahle mit starker Qualitätsschwankung. Während bei den Täubern einige sehr rassetypische standen (v + hv für A. Bärwald), enttäuschten die wenigen Täubinnen auf ganzer Linie. Mit solchen Täubinnen kann es keinen Zuchtfortschritt geben. Beachtung hat die rotfahle Farbe verdient, nicht alle Farbvarianten können ungestraft toleriert werden.
Drei Rotfahlgehämmerte hatte eine beachtliche rote Täubin in ihrer Reihe. Die verbliebenen Gehämmerten waren schon in höherer Qualität zu sehen.
Immerhin 9 Gelbfahle mit einigen Lichtblicken. Die meisten erfüllten die Grundanforderungen, auch in farblicher Hinsicht. 1,1 zeigten prima Standhöhe und Größe mit nur geringfügigen Wünschen (hv für A. Bärwald und St. Kretschmer). Andere müssen in Größe, Standhöhe und Ausprägung der Dreibogenlinie zulegen.
Fünf Gelbfahlgehämmerte in höherer Qualität als die Rotfahlgehämmerten. Drei davon mit sehr guten Größe, Haltung und Standhöhe. Cremefarbige sind nicht anerkannt – in der gezeigten Qualität auch für die Zucht völlig ungeeignet.
Die Jacobin (2) sind immer noch die Exoten der Französischen Kröpfer. Ein 1,0 in Blau wies deutliche Zuchtfortschritte nach. Tadellose Zeichnung gepaart mit aufrechter Haltung und lockerem Blaswerk trugen ihm die erste hv-Note seit Wiederanerkennung ein (Züchter: H. Schingen).
Die Schauauswertung ergab:
SV-Meisterschaft: 1. Hans Schingen 579 Pkt.
2. Uwe Weiß 578 Pkt.
3. Sven Schweder 575 Pkt.
Jungtiermeister Gr. A: 1. Uwe Weiß 386 Pkt. – weiß
2. Hans Schingen 384 Pkt – schwarz
3. Christoph Taubert 382 Pkt – weiß
Jungtiermeister Gr. B 1. Sven Schweder 384 Pkt. – dunkel
Hans Schingen
– Zuchtwart –