Nach der Zucht ist vor der Zucht
Die Zucht ist beendet, oder wird gerade beendet. Für viele erfolgreich, andere berichten von weniger erfolgreicher Zucht. Jetzt ist die richtige Zeit das zu analysieren und die Weichen für die nächste Zuchtsaison richtig zu stellen.
Eine mögliche Ursache beschreibt Dr. David E. Marx (USA)
Zu Schwierigkeiten beim Schlupf der Küken
Aus AGHA 4th Quarter Bulletin
Originaltitel:
Difficulties with eggs hatching
übersetzt von Torsten Nitsche
Zu der Zeit, in der bei vielen Züchtern gerade die letzten Gelege ausgebrütet werden, sind sicher viele mit einigen Aspekten des Zuchterfolges unzufrieden. Im Allgemeinen sind dies klare Eier am Beginn der Zucht; Eier, in denen die Embryos noch vor dem Schlupf absterben und Küken, die an den ersten Lebenstagen zugrunde gehen. Klare Eier sind am häufigsten in den ersten zwei Gelegen zu beobachten. Diese Eier, in denen sich von Anfang an nichts entwickelt sind unbefruchtet. Der Hoden der Täuber ruht in der Jahreszeit mit wenig Tageslicht. Die Fortpflanzungstätigkeit selbst erweckt sie wieder und die Hoden beginnen, Sperma und Testosteron in höheren Mengen zu produzieren. Zu Beginn dieses Prozesses findet man oft eine geringe Spermien-Anzahl und einen geringen Sexualtrieb bei den Täubern. Häufig sind also der Fortpflanzungstrieb und die -frequenz ebenso verringert
wie die Spermien-Anzahl im Ejakulat. Dies wird natürlich vermehrt zu unbefruchteten Eiern führen.Eines oder beide Eier, die in der ersten Runde unbefruchtet sind, sind nicht selten, so dass oft mehr als 50% der Eier ausfallen. Das Wetter spielt hierbei eine gewisse Rolle. Kältere und dunklere Perioden verstärken das Problem. Eier, die beginnen, sich zu entwickeln, sich jedoch nicht vollständig entwickeln und in denen der Embryo in der Schale stirbt, können das Ergebnis von mehreren Dingen sein: Schlechte Brut – Unterkühlung – kann beispielsweise den Embryotod herbeiführen. Es kann den Alttieren besonders bei sehr kaltem Wetter durchaus einmal passieren, dass Eier für eine kurze Zeit zu kalt werden. Zu starke Erschütterungen bei sich gerade in einer kritischen Entwicklungsphase befindenden Eiern können ebenso den Tod des Embryos bewirken.
Die Infektion im Ei ist jedoch wahrscheinlich die häufigste Ursache. Die Infektion im Ei wird u.a. durch Täubinnen hervorgerufen, die eine Eileiter-Infektion haben. Infektionen kommen jedoch öfter durch die Schale hindurch vor. Das kann bereits während des Legens geschehen, weil Eier dabei häufig mit Fäkalien beschmutzt werden. Verunreinigungen können jedoch auch nach dem Legen durch die Elterntiere verursacht werden, wenn diese selbst das Nest beschmutzen oder Fäkalien an den Füßen hereintragen.
Während feuchter Perioden sind häufig hohe Keimzahlen in solchem Nistmaterial zu verzeichnen, das von den Elterntieren beschmutzt wurde. Die Feuchtigkeit und die Wärme der brütenden Eltern fördern
das Bakterienwachstum. Die erhöhten Keimzahlen in der Ei-Umgebung führen zu einem häufigeren Eindringen von Keinem in das Ei und damit zu einer möglichen Infektion des Embryos. Küken, die in den ersten Lebenstagen sterben, wurden entweder im Ei infiziert (i.d.R. wird ein schwächliches Küken schlüpfen) oder sie wurden nach dem Schlüpfen angesteckt. Nach dem Schlupf können sie zunächst über die Kropfmilch der Eltern oder aber über das Nistmaterial infiziert werden. Während feuchter Perioden ist es daher sinnvoll, das Nistmaterial genau vor dem Schlupf zu erneuern, weil eine Infektion der frisch geschlüpften Küken gerade jetzt über das noch offene Nabelgewebe sehr leicht erfolgen kann.
Sind bei bestimmten Elternpaaren wiederholt Todesfälle bei frisch geschlüpften Küken zu beobachten, sollten die Eltern getrennt und für ca. 10 Tage mit einem Breitspektrum-Antibiotikum gegen bakterielle Infektionen und gegen Trichomonaden behandelt werden, bevor sie schließlich wieder verpaart werden.
Schenken Sie dem Nistmaterial gerade während der erwähnten Zeiten besondere Aufmerksamkeit und stellen Sie sauberes, trockenes Nistmaterial zur Verfügung.
Es gibt andere Faktoren, die die hier besprochenen Probleme verursachen können. Hier konnten jedoch nur die häufigsten besprochen werden. Küken, die im Ei sterben (solange die Schale intakt ist), und Küken, die früh nach dem Schlupf sterben, sind häufig wertvolles Material zum Anlegen von Kulturen zur Bestimmung des Erregers. So wird die Ermittlung der Todesursache möglich und ein Behandlungs-Plan für die Alttiere kann erarbeitet werde. Auf diese Weise lassen sich also über eine genaue Diagnose zukünftige Todesfälle verhindern.
Dr. David E. Marx (Tierarzt, USA)
meine Tauben haben noch nicht einmal Eier gelegt. Sie brüten leere Nester aus
andere legen Windeier…
an was kann das liegen?
Lieber Zuchtfreund Hopf,
wir finden es schade, dass die Zucht bei dir nicht geklappt hat. Kann aber auch online nicht gelöst werden. Dazu gehört eine Analytik und Diagnostik. Erster Ansprechpartner ist der Zuchtwart deines Vereins/Sondervereins! Solltest Du Adressen benötigen, melde dich bitte noch mal unter redaktion@vdt-online.de
Es zeigt uns vom VDT aber, nicht nur die Zuchtergebnisse zu veröffentlichen! Und es macht vermutlich auch im “Zeitalter” von Facebook durchaus Sinn, ein Forum zur Verfügung zu stellen. Darüber wird der Vorstand beraten.
Das Readaktionsteam