Ausstellungssaison 2022/2023 bei den Dänischen Taubenrassen

von Steffen Kraus · 20. Mai 2023

Die Ausstellungssaison begann mit der Werbeschau am 12.und 13.Novemver in Magdeburg/Olvenstedt. Preisrichter Steffen Spangenberg konnte 4mal die Höchstnote vergeben. 79 Tiere waren gemeldet, davon blieben leider einige Käfige leer.

Am selben Wochenende fand die 1.Sonderschau der Ausstellungssaison in Rheinfelden statt. Unsere 3 Preisrichter Joachim Fuhrer, Claus Benzinger und Peter Schmid fanden 218 Tiere vor. 6 Dänische Stieglitze und 212 Dänische Tümmler präsentierten sich im Werbemodus. In den 21 ausgestellten Farbenschlägen konnten die PR 8mal die Note vorzüglich vergeben. Rheinfelden war die größte Sonderschau in diesem Jahr.

An der Nationalen Bundes Rassegeflügelschau in Leipzig am 02.-04.12.2022 waren leider nur 109 Dänische Tümmler und 11 Stieglitze gemeldet. Da hatten wir auch schon wesentlich mehr. Keine zwei vollen Richtaufträge und die Stieglitze wurden nicht einmal von unseren Sonderrichtern bewertet. Die 11 Stieglitze in Silber und Blau wurden Preisrichter Kollege Jörg Dutsche zugeteilt. Dabei wurde das schönste Tier, ein blauer Stieglitz der ZG Michel/Schmid mit hv herausgestellt. Unser langjähriges Mitglied und PR Kollege Christian Klapper hatte in Leipzig Premiere. Sein erster Sonderrichter Bewertungsauftrag bei einer Bundesschau. Und ich finde, er hat es sehr gut gemacht. Er durfte sich über einen vollen Bewertungsauftrag freuen. Joachim Fuhrer hatte die Verantwortung der restlichen Dänen. Zusammen wurden 3 V vergeben, wobei das Siegerband Detlef Stolze mit Blaufahl errang.

Die 141 Deutsche Junggeflügelschau in Hannover hatte die Erlaubnis für die Durchführung. Leider musste wegen der Vogelgrippe sämtliches Geflügel zu Hause bleiben. Der VDT hat sich mit seiner 71. Deutschen Rassetaubenschau dieser Ausstellung angeschlossen. 10 Stieglitze und 53 gemeldete Dänische Tümmler sind enttäuschend wenig für eine VDT Schau. 8 gelbe Stieglitze wurden bei den 18 gemeldeten Stieglitze leider nicht eingeliefert. 2 spitzkappige und 8glattköpfige Stieglitze in Silber präsentierten sich von Zuchtfreund Nixel in gewohnt hoher Qualität. Die Tiere müssen noch besser den Rücken decken. Ein Tier im hohen sg Bereich hatte Doppelfinken, solche Tiere müssen auf „Gut“ herabgestuft werden. V und HV für Zuchtfreund Nixel. 6 gezeigte Farbenschläge bei den Dänischen Tümmlern ist keine positive Werbung für unsere Rasse. Das Blaue Band ging auf einen 1,0 jung Gelb von Heiner Meyer und über das VDT Band durfte sich Thomas Ackermann freuen, der wieder eine schöne Kollektion Rot Bestrümpfte vorstellte. Die beiden Schwarzen mit HV von Ernst Bruksch und der Gelb Bestrümpfte mit HV von Uwe Erichsen waren schöne Rassevertreter. Die Blau- und Schwarz Geelsterten waren in unteren sg Bereich und drunter eingestuft. In den Hauptrassenmerkmalen fehlte es gänzlich.

HSS am 07.bis 08.Januar 2023 in Eutin

Nachdem die Deutsche Tümmlerschau in Altenstadt ein weiteres Mal nicht stattfinden konnte mußte schnell ein Ersatz Ort und Ausrichter gefunden werden. Eutin, Rheinfelden und Ober-Ramstatt boten sich als Ausrichter an. So entschied man sich für Eutin mit AL Torsten Nagel, der auch zeitgleich die HSS der Kölner Tümmler kurzfristig organisierte. Vielen Dank.

300 Dänische Tümmler und Stieglitze sind für eine HSS zu wenig. Aufgrund der kurzen Planungszeit durch die kurzfristige Absage von Altenstadt, konnte man dann doch mit der Tierzahl zu frieden sein. Leider fehlte der Großteil der Züchter aus dem Süden. 800 km sind schon eine enorme Entfernung was zur Folge hatte, dass mehrere Farbenschläge fehlten. Wir vom SV meldeten 4 Preisrichter. Warum ich zunächst als Zuchtwart von der AL abgeschrieben wurde ist für mich unverständlich. Darüber müssen wir an der Sommertagung reden. Der Zuchtwart gehört an jeder HSS dazu. Als Preisrichter waren tätig: Fabian Voss, Herman Schuller, Kay Marschall und Christian Schejka. Kai von Dohlen wurde als Obmann eingesetzt.

35 Stieglitze machten den Anfang. Sie präsentierten sich in den Farbenschlägen Silber, Schwarz, Blau, Blaufahl Rot und Gelb. Die Spitzentiere mit V auf Blaufahl(Alfred Kirk) und Silber (Louis Nixel) waren eine tolle Werbung für diese Rasse. Die üblichen Wünsche mit reineren Wangen- und Fahnenzeichnung wurden notiert. Fehlende Abgrenzung der Fahnen- und Finkenzeichnung wurde abgestuft. Tiere mit Doppelfinken gehören nicht in den Käfig. Die Silbernen im gewohnt hohem Zuchtstand, danach folgten die Blauen und Blaufahlen. Diese Farbenschläge machen enorme Fortschritte. Die Augen müssen sich deutlich verbessern ins orangefarbige. 4 Schwarze Stieglitze waren ein herrlicher Anblick. Ohne Fahnenzeichnung vorkommend zeigten sie sich mit feinen Farbabgrenzungen. HV für Alfred Kirk. Die Roten und Gelben müssen in allen Rassenmerkmalen aufholen. Ich würde mir hier mehr Zuspruch bei den Züchtern wünschen. Die schönsten Vertreter konnte man mit HV herausstellen. Rot (Alfred Kirk) und Gelb (Torsten Nagel).

Bei den Dänischen Tümmlern machten 19 Weiße den Anfang. Grundsätzlich gut proportionierte Figuren. Im Typ kräftiger konnten sie dennoch sein. In den Profilen gab es kaum Aussetzer. Die Draufsicht des Kopfes entscheidet bei der Höhe der Punktevergabe. Im Keil voller wurde häufig vermerkt. Die beständige abfallende Haltung muss konstanter werden. Ein sehr schöner Vertreter von Günter Maas (V 97), der sich insgesamt als kleiner Typ zeigte aber sehr harmonisch proportioniert in allen Rassenmerkmalen. Von den 22 gemeldeten Schwarzen blieben leider 12 Käfige leer. Positiv fielen Tiere mit kurzen Hinterpartien auf. Das war auch schon anders. Hochgestellte Tiere mit stabilen langen Hälsen waren vorbildlich. Die Warze unbedingt glatter, besonders bei den Jungtieren. Substanzvolle Köpfe und Schnäbel rundeten das tolle Gesamtbild der wenigen Schwarzen ab. Die waagerechte Haltung muss auch hier weggezüchtet werden. Einige Tiere waren sehr voll in der Kehle. Je 1 HV für Peter Eissler und Lutz Wegener.

Was ist mit unseren Roten los? Nur 14 an der Zahl von 2 Ausstellern. Ich erkenne einen Rückschritt im Zuchtstand. Wir sahen zwei völlig verschiedene Zuchtrichtungen. Enorm große Tiere mit überdimensional langen Hälsen und etwas kleinere Tiere mit schlanken instabilen Hälsen. Wie ich bereits schon letztes Jahr erwähnte züchten wir Dänische Tümmler und keine Deutschen Langschnäbligen Tümmler. In der Brustfülle müssen sie alle zulegen. Klasse in der reinen Iris und der auffällig rote Augenrand mit feiner Grundfarbe. Durchaus müssen auch einige freier im Stand sein und auch kürzer in der Hinterpartie. HV für Patrick und Lothar Winter.

Sehr schöne Rassevertreter bei den Gelben. 18 an der Zahl von 3 Ausstellern. Der hohe Zuchtstand ist hier klar erkennbar. Wenige Nuancen machen den Unterschied. Sehr substanzvolle Typen mit glatter Feder. Die leuchtend weiße Iris mit dem sehr gut durchbluteten Augenrand hatten hohen Ausstrahlungseffekt. Teilweise wurden die Profile etwas verschliffener erwünscht und auch mehr Beinlänge. 1V, 3 HV für Anders Christiansen und 1 HV Andreas Berg. Die Blauen mit und ohne Binden werden immer beliebter. 20 Tiere von 3 Ausstellern beeindruckten sehr in ihrer Vitalität, der Grundfarbe mit reichlich Grünglanz. Figürlich sehr schöne Tiere mit gut abgestimmten Körperproportionen. Die leuchtend klare Iris und der lebhafte Augenrand vervollständigte das tolle Gesamtbild. In der Handbewertung wurden dann starke Unterschiede festgestellt in Bezug auf mehr Keilfülle, Schnabelfarbe reiner mit glatteren Warzen. Auch in diesem Farbenschlag muss die Haltung abfallender angestrebt werden. V für Günter Maas Blau mit Binden und V Björn Grimm auf Blau ohne Binden. Nahtlos ging es weiter mit 15 Blaufahlen mit Binden. Sie waren durchweg von sehr guter Qualität. Trotz relativ stabiler Körper erwecken die langen Köpfe teils den Eindruck, dass die Eleganz der Profillinien doch schon auch den Ruf nach Beachtung der notwendigen Substanz mit sich bringt. In der Iris gab es Wünsche auf mehr Reinheit und vereinzelt kann auch die Randfarbe durchgefärbter sein. V und HV für Detlef Stolze. 20 Perlblaue mit Binden von einem Züchter ist schon eine Hausnummer. Dieser Farbenschlag ist im Zuchtstand nicht so hoch einzustufen. Sie müssen unbedingt mehr Bein- und Halslänge vorweisen und in den Profillinien abgestimmter wirken. In den Vorköpfen waren sie gut gefüllt müssen aber auf mehr Gesichtslänge gezüchtet werden. Günter Kollenda durfte sich über V und HV freuen. Im Anschluss folgten die Rot- und Gelbfahlen. Leider blieben bei den 14 gemeldeten Rotfahlen 6 Käfige leer. Im Farbspiel hinterließen sie mit schön abgegrenzten Binden einen positiven Eindruck. Ein durchbluteter Augenrand und die notwendige Keilfülle waren lobenswert. Die Augen müssen reiner werden. Im Körpervolumen werden die Rotfahlen aber immer kleiner. Hier müssen die Züchter entgegenwirken. HV auf eine Jungtäubin von Björn Grimm. Der sehr hohe Zuchtstand bei den Gelbfahlen zeigt uns Jahr für Jahr Zuchtfreund Hansi Schmitt. Leider als Allein Aussteller aber beachtlichen 18 Tieren (V und HV). Figürlich topp. Nur vereinzelt wurde eine abfallende Haltung gewünscht. Flüssige Kopfzüge runden das schöne Rassebild ab. Im Keil etwas voller und Augenrand lebhafter. Bitte darauf achten, dass sie farblich nicht zarter werden und die Fahnenzeichnung deutlich erkennbar bleibt. Björn Grimm zeigt uns schon seit mehreren Jahren schöne Blaugehämmerte. 9 Exemplare zeigten sich sehr typisch und kompakt mit substanzvollen Köpfen. Glattere und reinere Warzen sind anzustreben und das Zuchtziel auf mehr Standhöhe sollte priorisiert werden. HV für eine Alttäubin.

Die Elstern werden in ihren Varianten in unserem SV am meisten gezüchtet. Hier fehlte leider die große Masse. Die schwarzen und blauen Elstern fehlten komplett. Allein Aussteller Frank Darling aus Dänemark zeigte 6 Rote Elstern in sehr guter Qualität. Die auffällig hohe Beinstellung mit der abfallenden Haltung sind positiv zu erwähnen. Sehr schön die reinen Iriden mit dem roten Augenrand. In der Vorkopffülle können sie noch zulegen und kürzer in der Hinterpartie wirken. HV für eine Alt Täubin. Auch nur 7 Gelbe Elstern von 2 Ausstellern die unterschiedlicher gar nicht sein konnten. Die hochgestellten schlankeren Tiere aus Dänemark und die kompakten etwas unharmonischen Tiere aus Deutschland. In der Haltung präsentierten sie sich abfallend. Die reine Augenfarbe und der intensiv rote Augenrand sind positiv zu erwähnen. Bei den teils massiven Köpfen und Schnäbeln sollte die Warze aber harmonisch angepasst wirken und nicht etwa die Kopflinie von oben oder seitlich stören oder zu grob wirken. Eine herausstechende junge 0,1 von Leif Jensen hatte leider ein stark gekrümmtes Brustbein und musste tief herabgestuft werden. 8 Blaufahle und 3 Perlfarbige Elstern wurden von Viktor Kühn ausgestellt. Insgesamt sehr typ volle Tiere mit passenden Körperproportionen und auch im Profil recht ausgeglichen. Der Wunsch nach etwas mehr Keilfülle wurde öfters geäußert. Das Perlauge sehr klar mit scharf abgegrenzter Pupille. Im Hinterkopf noch abgerundeter und in der Haltung abfallender. Je 1 HV auf beide Farbenschläge. 8 Tiger in Schwarz (4) und Rot zeigten schon durch ihr Farbspiel, das kein Tier gleich ist. Gezeichnete Köpfe, Schwanz und Schwingen, wobei die zweite Binde noch gezeichnet sein muss, ist schon eine züchterische Herausforderung. Die Hinterpartien müssen noch kürzer werden und hängende Augenlider sind nicht zu tolerieren. V 97 auf Tiger Schwarz für H. Schuller. Nach den Tigern gleich die Kalotten. 12 an der Zahl in den Farbenschlägen Blau und Blaufahl(2). Gleich der erste Jungtäuber bestach aus dieser Kollektion heraus. In der Standhöhe mit Halslänge und den gut gefüllten Kopfprofilen gibt es enorme Fortschritte. Zu verbessern sind Körperbreite und eine saubere Rückenfarbe. Zugeständnisse im Bezug auf die Kopfzeichnung werden gemacht. V und HV auf Blaue Kalotten. Die seltenen Weißschwänze wurden in Rot (4) und Gelb (2) gezeigt. Überragend der Gelbe Weißschwanz mit V 97 von Verner Larsen. Die Roten sind im Typ etwas kleiner und müssen kompakter werden. In den Profilen können sie durchaus gezogener wirken. Bei den Weißschlägen blieben die 8 gemeldeten Schwarze leider zu Hause. 2 Rote, 10 Blaue mit Binden und 3 Blaue ohne Binden fanden sich im sg Bereich. Unterschwingte Tiere wurden abgestuft. Besonders bei den gezeigten Weißschlägen deutete sich die fehlende abfallende Haltung an. Im Körperbau müssen sie kräftiger werden und in den Kopfpunkten harmonischer. In der Augen- und Randfarbe gibt es keine Probleme. Bei den 6 Weißschlag- Weißschwänzen waren die 2 Käfige der Schwarzen leer. Kay Marschall beschäftigt sich seit Jahren mit dem Roten Farbenschlag und er konnte 4 Tiere in sg Qualität präsentieren. Figürlich mit der typischen Haltung können sie mithalten, jedoch sind Wünsche in mehr Standhöhe und Halsadel erkennbar. Der einzige Graustipper zeigte sich typisch mit freiem Stand, musste aber in der Grundfarbe heller und im Vorkopf gefüllter wirken.

Eine Klasse für sich die 18 Bestrümpften in Weiß, Schwarz, Rot und Gelb. Ich habe noch nie so viele hochwertige Bestrümpfte Dänen an unserer HSS gesehen. Schon beim Durchgehen fiel ein weißer Alttäuber und ein junger Schwarzer auf die alle rassetypischen Merkmale eines Dänischen Tümmlers in Perfektion darstellten. Auch die beiden Roten und die 4 Gelben in der 95 Skala mit minimalen Wünschen in kürzerer Hinterpartie und glatterer Feder. V 97 auf Weiß für Verner Larsen, V 97 und HV auf Schwarz für Leif Jensen.