HSS des SV der Stellerkröpferzüchter Deutschlands
Die Hauptsonderschau fand am 2. Adventswochenende in der prächtigen Donaumooshalle in Königsmoos-Untermaxfeld in Bayerisch Schwaben statt. Das Team um den 1. Vorstand Heinrich Brand und Ausstellungsleiter Karl Hudler hat keine Mühen gescheut, den Stellerzüchtern aus dem ganzen Bundesgebiet auch in Corona-Zeiten eine sehr schöne Schau zu ermöglichen. Hierfür besten Dank!
Die Züchterinnen und Züchter stellten mehr als 400 Tauben zur Schau. Das Sonderrichterteam unter Leitung von Max Michl und dem 1. Zuchtwart Bernd Hartmann bewertete am Freitag die präsentierten Exemplare und bescheinigten einen hohen Zuchtstand der Rasse.
Der 1. Zuchtwart des SV Bernd Hartmann berichtet aus dem Donaumoos.
Am Anfang standen die weißen Steller (63 Tauben). SR Klaus Ziener stellte Tauben von Markus Müller (V Donaumoosband und V Sondervereinsehrenband) besonders heraus.
Es folgten die Weißen mit roter Schnippe (19). Hier erreichte die Zuchtgemeinschaft Markgraf die Höchstnote mit dem Jubiläumsband.
Sodann übernahm SR Richard Moser und begutachtete die Weißen mit gelber Schnippe (11). Auch hier zeigte die Zuchtgemeinschaft Markgraf das Spitzentier (V Sondervereinsehrenband).
Die Schwarzen (24) wurden auch von SR Richard Moser bewertet. Mit einer überragenden alten Täubin mit Schnippe zeigte Markus Putzer das beste Tier (V ST).
Nur ein Vertreter des blauen Farbenschlages konnte den Richter nicht überzeugen.
Besonders schön war die Gruppe der blaugehämmerten Steller (8). Ein toller Jungvogel von Tobias Weber wurde mit der Höchstnote und dem Donaumoosband ausgezeichnet.
Die roten Tauben mit und ohne Schnippe (52) wurden vom SR Andre Falke betrachtet. Altmeister Johann Kingl war mit 4 Top-Bewertungen (V Sondervereinsehrenband, V Jubiläumsband, V Landesverbandspreis, V BDRG-Band) der beste Aussteller.
Es folgte die Abteilung der Gelben (24). Das Top-Tier zeigte hier Matthias Bielawny (V Donaumoosband).
Nun kam der SR Bernd Hartmann zum Einsatz. Bei den blaufahlen Tauben (9) ist noch sehr sehr viel züchterische Arbeit erforderlich. Gleiches gilt auch für die rotfahlen Tiere (1).
Die Bewertung der gelbfahlen Steller (34) wurde SR Max Michl zugeteilt. In einer ausgeglichenen Kollektion präsentierte Johann Putzer mit V Donaumoosband das schönste Exemplar.
Die gelbfahlgehämmerten Tauben (17) bewertete SR Bernd Hartmann. Auch hier braucht es noch sehr viel züchterischen Fleiß.
Bestechend war die alte Täubin in rot mit weißen Schwingen. Zu ihrem Abschied vom Ausstellungsgeschehen zeichnete sie der SR Bernd Hartmann mit V BDRG-Band aus. Hierüber freute sich Johann Kingl.
Die rotegetigerten Steller (9) waren durchwegs auf guten Niveau ohne eine Spitzenbewertung zu erreichen.
Die hervorragende Gruppe der Schwarzgescheckten (14) hatte SR Max Michl zur Bewertung erhalten. Das Spitzentier war eine bewundernswerte Alttäubin von Helmut Weber (V Landesverbandspreis). Gleiches gilt für die Rotgescheckten (7) seines Sohnes Tobias. Hier stach ein Jungvogel heraus (V Sondervereinsehrenband).
Die Schwarzgeganselten (48) bewertete wieder einmal SR Steffen Falke. Aus einer auf hohem Niveau ausgeglichenen Gruppe wurden die Tauben von Matthias Bielawny ( V Jubiläumsband) und Johann Kingl (V Sondervereinsehrenband, V Landesverbandsehrenpreis, V Landesverbandsehrenpreis und V BDRG-Band) herausgestellt.
SR Richard Moser hat die blaugeganselten Steller (14) begutachtet. Über V Jubiläumsband freute sich Andre Falke.
Im rotgeganselten Farbenschlag (13) zeigte Ralf Schubert mit HV Landesverbandspreis das Spitzentier.
Direkt nebenan kam SR Steffen Falke bei den Gelbgeganselten (26) zum Einsatz. Das Spitzentier zeigte Ralf Schubert (V Donaumoosband).
SR Max Michl kam bei den Silbegeganselten (9) zum Bewerten und stellte eine Alttäubin von Andre Falke mit V Jubiläumsband heraus.
Sehenswert war die kleine AOC-Abteilung. Alexander Blaschke hat isabellfarbige Steller (5) gezüchtet und zeigte diese bei der HSS im Donaumoos.
In der Jugendgruppe zeigten Marc Putzer (V Sondervereinsehrenband mit weiß (11)) und die Zuchtgemeinschaft Lena Müller/Philipp Borowski (schwarz mit und ohne Schnippe (10)) ihre Tauben.
Die Wünsche lagen durchwegs hauptsächlich in der typischen aufrechten Haltung, dem birnenförmigen Blaswerk, dem Rückenschluss, feurigem Rand, der Schaukondition, klarerer Hämmerung, zentrierterer Schnippe, fester Kropffeder, Schenkelverlauf, enger Laufstellung und kontrolliertem Blasen, fester Schwingenlage, ausgeprägterem Latz und Oberkopfrundung.
Negativ aufgefallen sind die waagerechte Haltung, fehlende Blasfreude, 9 bzw. 11 Handschwingen, blasser Rand, kurzer Hals, zu knappes Blaswerk, Pigmente im Oberschnabel, Wechselschwingen, zu wenig Käfiggewöhnung und Kondition, kreuzende Schwingen schlechter Schenkeleinbau.
Auch bei den herausgestellten Tauben mit Schnippe sollte darauf geachtet werden, dass die Schnippen ordentlich geputzt sind.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass obwohl einige Spitzenzuchten bedauerlicherweise fehlten, eine sehr schöne Hauptsonderschau auf hohem züchterischem Niveau zu bestaunen war.
Vielen Dank an alle, die zum Gelingen der Schau beigetragen haben, speziell den Sonderrichtern für ihre nicht immer einfache Arbeit.
Bei der am 10. April 2022 in Thiersheim (Ausrichter: Harald Walther) stattfindenden Jahreshauptversammlung wird u. a. der Vorstand neu gewählt. Einige Ämter (u. a. 2. Vorstand, 1. Zuchtwart, Jugendwart….) sind neu zu besetzen. Interessenten können sich beim Vorstand melden.
Die nächste HSS wird am 19. und 20.11.2022 in der schönen Pfreimdtalhalle bei den Zuchtfreunden in Waidhaus an der deutsch-tschechischen Grenze stattfinden.
Bernd Hartmann, 1. Zuchtwart
Negativ aufgefallen sind u. a. 9 bzw. 11 Handschwingen. Die Züchterlegende Christian Reichenbach hat zeitlebens genaueste Aufzeichnungen über seine Rassetauben geführt, die meistens mittelgroß waren, z. B. Sächsische Farbentauben. Regelmäßig fielen auch Jungtauben mit 9 oder 11 Handschwingen. Damit ist klar, dass 9 Handschwingen nicht nur zu kleinen Tauben und 11 Handschwingen nicht nur zu großen Tauben gehören. Genauso klar ist, dass wir eine natürliche Erscheinung bekämpfen. Bewertet werden muss bei jeder Rassetaube, ob sie für die Rasse zu groß oder zu klein ist, die Schwingenzahl ist dafür kein geeignetes Kriterium. Und auch die Federqualität muss an der Feder abgelesen werden, nicht an der Federzahl. Man braucht schon Preisrichter, die nicht nur den Zahlenraum bis 12 beherrschen, sondern sie müssen das richtige Auge für Typ und Größe haben. Wir sortieren gesunde und vitale Tiere aus, die wir für unsere Bestände brauchen. Es ist an der Zeit, diesem Spuk endgültig ein Ende zu bereiten.