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1998 wird vom VDT der Titel „Champion“ eingeführt. Hat der Pommersche Kröpfer mit seinen hohen Anforderungen an Größe, Figur, Blaswerk, Latschen, Zeichnungsbild und Farbe überhaupt eine Chance, hier im Vergleich zu anderen Rassen ganz oben mitzumischen?
Ein Jahr später kann ich auf der VDT-Schau in Lingen dem Obmann eine junge blaugehämmertgeherzte Pommernkröpfertäubin vorstellen. Über die Bestätigung der Höchstnote gab es keine Diskussion, auch das Ehrenband war obligatorisch, und am nächsten Tag stand die junge Täubin in der Champion-Auswahl. Der Züchter hatte in der Zucht immer auf Typ und Größe geachtet, auch die Farbe musste rein und klar sein, aber es war völlig gleichgültig, ob sie blau oder blaufahl, bindig, gehämmert, dunkelgehämmert oder dunkel waren. Aus dieser Mischung zusammengehörender Erbfaktoren einer Farbreihe werden Champions geboren!
2003 begrüßte mich derselbe Obmann in Köln bei den Pommern mit den Worten: Ihr habt wieder einen Champion! Eine blaufahlgehämmertgeherzte Ausnahmetäubin. Aber die Grand Jury versagte den Triumph. So ein junger Farbenschlag (1997 wieder in den Standard aufgenommen – aber immer vorhanden) kann doch nicht herausgestellt werden.
Weitere drei Alttäubinnen konnten in den folgenden Jahren für den Champion-Titel nominiert werden, alle Drei einfarbig weiß. Keine konnte den Olymp ersteigen. 2019 in Leipzig gab es in den 20 Jahren seit 2000 die 5. Chance für die Rasse, Kröpfer-Champion zu werden. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Und Tiere mit dominant roter Grundfarbe sind völlig chancenlos. Jeder weiß, dass die Grundfarbe geschlechtsgebunden vererbt wird und dass deshalb vor allen Dingen die Täubinnen immer einen leicht ‚Grauton‘ aufweisen. Aber in jeder Grand Jury ist immer ein Prinzipienreiter, der in der nicht ganz reinen Farbe das berühmte Haar in der Suppe findet. Dazu muss man sich nur die Farbenschläge in der Champions-Auswahl ansehen. Eine Fach-Jury aus Fachleuten wäre vielleicht besser als eine Grand Jury aus Funktionären.