Stress bei Tauben (Geflügel)
Stress bei Tauben (Geflügel)
Grundsätzlich gibt es sehr wenig Untersuchungen von/an Tauben. Man kann aber sehr wohl die Untersuchungen von Geflügel auf Tauben übertragen, da sie sich sehr ähnlich sind.
Durch die Intensivierung der Tierhaltung stellte man sich die Frage der physiologischen Belastbarkeit.
Wann entsteht Dauerstress, der die Tiere krank macht?
Um festzustellen, ob der physiologische Normalzustand überschritten wird, untersucht man das endokrine Drüsensystem.
Bekannt sind zwei Syndrome:
Fight and Flight-Syndrom
Das Geflügel reagiert auf akute Reize mit Adrenalinausschüttung, was zum Teil starke Beeinflussungen von Leber, Herz, Gefäßen Atmung und Verdauung zur Folge hat.
Allgemeine Anpassungssyndrom (AAS) erstmalig aufgeklärt 1936 von Seyle.
Bei Stress erfolgt: Alarm – Anpassung – Erholung oder Erschöpfung und die Nebenniere produziert vermehrt Corticosteroide.
Gschwindt (1980) konnte bei Corticosteron und Hämatokrit signifikante Veränderungen bei größeren Gruppen feststellen. Eine signifikante Veränderung der Kreatinkinase bei zu dichter Belegung. Der Blutzuckerspiegel veränderte ich durch Stress nicht!
Siegel (1978) hat eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit bei sozialen Spannungen festgestellt.
Shamma (1981) hat festgestellt, dass die klassischen Belastungen Transport, Hitze und Futterstress zu Ausschlägen bei den Stressparameter führt.
Was können wir Taubenzüchter aus diesen wissenschaftlichen Untersuchen entnehmen?
Vermeidung von Stress um die gesundheitliche Belastbarkeit zu erhöhen
- möglichst keine überbelegten Ställe ( Faustgröße: 1 m³ je Zuchtpaar)
- Futteränderungen möglichst nicht abrupt
- frisches, klares Wasser
- Transportstress minimieren
Reinhard Nawrotzky, 23.11.2018